Simmerather Gemeinderat bringt städtebauliches Zukunftspaket auf den Weg. 60 Prozent soll NRW bezahlen.
SIMMERATH Quasi auf den letzten Drücker hat die Simmerather Gemeindeverwaltung die Weichen für die städtebauliche Entwicklung des Zentralortes gestellt. Das lag nicht an der schleppenden Bearbeitung, sondern am umfangreichen Material zum „Neuen Zentrum Simmerath“. Hinzu kam das nahende Fristende (30. September) für den betreffenden Landesfördertopf, den die Gemeinde mit ihrem „Integrierten Handlungskonzept“ mit einem Gesamtvolumen von 13 Millionen Euro, welches sich auf die Jahre von 2019 bis 2025 verteilt, anzapfen will.
Zum Handlungskonzept, welches das Zentrum von Simmerath in Richtung städtischer Anmutung verändern wird, gab es im Vorfeld zwei Informationsveranstaltungen für die Bürger und drei Sitzungen einer Lenkungsgruppe, die aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, des Tourismus, der Wirtschaft und der Vereine bestand. Hier wurde unter Einbindung von Professor Heinz Jahnen vom Büro HJP-Planer aus Aachen, der seit Ende 2015 für die Gemeinde tätig ist, die entsprechende Vorarbeit geleistet.
Kulturhaus hat hohe Priorität
Zu den Maßnahmen des Handlungskonzepts zählen unter anderem die Schaffung eines Kulturhauses, die Neugestaltung des Bushofs, die Modernisierung und Instandsetzung diverser Gebäude, die Umgestaltung der Haupt- und der Kammerbruchstraße, ein Hof- und Fassadenprogramm, die Umnutzung des Bauhofs, der Bau weiterer E-Tankstellen, die Einführung eines Parkleitsystems und die Verknüpfung des Zentralortes mit dem Tourismus am Rursee.
Die Gesamtkosten von 13 Millionen Euro sind ein dicker Happen, der jedoch mit 60 Prozent an Fördermitteln des Landes NRW versüßt wird. Für die Gemeindekasse bedeutet dies von 2019 bis 2025 eine Belastung von insgesamt 5,2 Millionen Euro. Einstimmig beschloss der Gemeinderat für 2020 zunächst einmal rund 400.000 Euro für vorbereitende Maßnahmen und Wettbewerbe in den Haushalt einzustellen und 3,3 Millionen Euro für 2021, 3,2 Millionen Euro für 2022 sowie rund 2 Millionen Euro für 2023. Die restlichen Mittel sind für die Finanzplanung der beiden folgenden Jahre vorgesehen.
Wie Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns mitteilte, hatte es Ende September einen mehrstündigen Abstimmungstermin mit Vertretern des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW und der Bezirksregierung Köln im Rathaus gegeben. Dabei habe es auch Erläuterungsbedarf zum außerhalb des Sanierungsgebietes liegenden Bauhofes und des von Simmerath sehnsüchtig erwarteten Kulturhauses gegeben. Letzteres hat nach der Schließung des Saales Wilden nach wie vor hohe Priorität und ist auch für die Unterbringung von Volkshochschule und Bücherei vorgesehen.
Beim Gespräch im Simmerather Rathaus mit den Landesvertretern und der Bezirksregierung konnte laut Hermanns als Ergebnis fesgehalten werden, dass das Handlungskonzept der Gemeinde grundsätzlich als förderfähig betrachtet wird, das Förderprogramm jedoch, wie in den vergangenen Jahren auch, überzeichnet ist, so dass zunächst laufende Verfahren von Seien des Landes bedient werden.
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