Simmerath. Im Rekordtempo ist das neue Wohngebiet Lohmühlenstraße in Simmerath mit Leben erfüllt worden. Die meisten der gut 50 Parzellen auf der Fläche des ehemaligen Sportplatzes sind bereits bebaut worden. Das Gebiet ist bei jungen Familien stark nachgefragt.
Deshalb hatte die Gemeinde Simmerath bei der Aufstellung des Bebauungsplan auch gleich in weiser Voraussicht eine Fläche als Kinderspielplatz ausgewiesen – eine Planung, die nicht zuletzt auch ein gutes Verkaufsargument darstellte.
Nun aber haben sich die Verhältnisse geändert. Wegen des zu erwartenden Bedarfs hat die Städteregion Aachen im Neubaugebiet eine Kindertagesstätte gebaut, die bereits genutzt wird, aber ursprünglich nicht Teil des Bebauungsplans war. Da diese Kita auch über ein Außengelände mit Spielmöglichkeiten verfügt, entwickelte die Gemeinde die Idee, diesen Platz für die Allgemeinheit zu öffnen und auf den eigenen Spielplatz zu verzichten, für den übrigens ein Grundstück direkt neben der Kita vorgesehen ist.
Dieser Kompromissvorschlag fand in der Elternschaft zunächst allgemeine Zustimmung, und auch die Städteregion als Kita-Träger konnte sich mit einer solchen kombinierten Lösung im Sinne gut nachbarlicher Beziehungen anfreunden, zumal solche Modelle nicht neu sind und sich an anderen Stelle bereits bewährt haben.
Als es dann aber um die konkreten Rahmenbedingungen der Nutzung ging, wuchsen zunehmend die Bedenken der Eltern mit Blick auf eine kombinierte Lösung. Dass sich die Eltern bei der Pflege des Geländes einbringen und einen Schlüsseldienst für das vorschriftsmäßig eingezäunte Spielgelände intern organisieren sollten, war noch das geringste Problem.
Die Beschränkung, dass nur Kinder bis maximal zum Grundschulalter zugelassen werden sollten, Absprachen mit dem Kita-Personal erfolgen müssen sowie mögliche Störungen des Kita-Betriebs in den Ferienzeiten zu erwarten sind, machten die gemeinsame Nutzung dann doch komplizierter als zunächst gedacht. Wegen des befürchteten Konfliktpotenzials nahm die Elternschaft dann wieder Abstand von einer gemeinsamen Lösung.
Zu dieser Thematik fand in dieser Woche ein weiteres Abstimmungsgespräch bei der Gemeindeverwaltung statt. „Wir sind nicht zu einem Ergebnis gekommen“, bilanziert Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns das Treffen. Er habe Verständnis für die Argumentation der Anwohner, dass der Erwerb der Grundstücke in der Erwartung erfolgte, dass auch ein Spielplatz angelegt werde. Man sei überein gekommen, dass sich nun beide Seiten lösungsorientierte Gedanken machen sollten. Mitte Mai solle dann ein weiteres Gespräch stattfinden.
Von Seiten der Elternschaft sieht Michael Ahlbach, der in der Dohmenstraße wohnt, eine klare Tendenz für einen separaten wie in der Ursprungsplanung vorgesehnen Spielplatz, der ohne Einschränkungen nutzbar sei. Auch seitens der Eltern wolle man sich Gedanken machen, auch darüber wie man die veranschlagten Kosten für den Spielplatz in Höhe von rund 40.000 Euro durch Eigeninitiative und Sponsering reduzieren könne. Ahlbeck: „Der Spielplatz muss ja nicht gleich komplett fertig sein. Das Gelände kann sich ja mit der Zeit entwickeln.“
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