Lammersdorf. Nachweislich seit Ende 2014 hat sich eine Biber-Population das Gelände an der Vennbahn in der Nähe des ehemaligen Lammersdorfer Bahnhofs als neue Heimat ausgesucht. Augenscheinlich wurde das bereits kurz danach durch eine Vielzahl gefällter Bäume, die der „Castor fiber“, sprich Biber, zwecks Nahrungsaufnahme umgelegt hatte.
Dadurch sah es teilweise an dem an der Vennbahn entlanglaufenden Entwässerungsgraben und dem dort aufgeschütteten Damm so aus, als hätte ein Tornado in dem dortigen Baumbestand gewütet. Um diesbezüglich Aufklärungsarbeit für die vorbeiradelnden Vennbahn-Nutzer zu betreiben, wurde dort nun auf Initiative von Lammersdorf Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein eine Informationstafel aufgestellt.
„Hier wohnen Biber“ ist darauf klipp und klar zu lesen, wozu Ortsvorsteher Hammelstein anmerkt: „Wir wollen die Menschen damit auch sensibilisieren, hier nicht im Gelände herum zu streichen und die Biber zu stören“. So ist das auch in deutsch, französisch, flämisch und englisch auf dem Hinweisschild vermerkt.
An den Biberdämmen soll man sich nicht zu schaffen machen und auch keine „Nachbauten“ erstellen. Ebenso wird davor gewarnt, Hunde in dem angestauten Wasser schwimmen zu lassen.
Der mit Schwanz (Kelle) rund 1,30 Meter lange und bis zu 30 Kilo schwere Nager ist ein ausgezeichneter Schwimmer, kann bis zu 20 Minuten tauchen und verfügt über kräftige Kauwerkzeuge. Als zweitgrößtes Nagetier der Welt rangiert er direkt hinter dem südamerikanischen Wasserschwein. Biber leben zudem monogam und bleiben ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen. Die Landschaftsarchitekten schützen ihren Bau, dessen Eingang unter Wasser liegt, durch das Stauen von Gewässern vor Feinden und schaffen gleichzeitig aber auch neuen Lebensraum für viele andere Tierarten.
Über all das wird auf der Biber-Infotafel, die in Höhe der ehemaligen Junker-Kantine aufgestellt wurde, informiert. Er sei mit seiner Idee, dort ein Hinweisschild aufzustellen, bei Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns direkt auf offene Ohren gestoßen, teilt Ortsvorsteher Hammelstein mit. „Die Touristiker in der Gemeindeverwaltung, sprich Frau Joraschky und Frau Jenen, haben das dann zügig umgesetzt. Und nach meiner Meinung haben wir hier nun ein richtig gutes und informatives Hinweisschild“.
Nicht ohne Stolz weist der Ortsvorsteher darauf hin, dass Lammersdorf an der Vennbahn nun zwei „Attraktionen“ aufweisen kann: Neben dem Bauernmuseum sind nun noch die Biber dazu gekommen. (ani)
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