Geplanter Standort für ein Bistro an der Ecke Kirchstraße/Bahnhofstraße in Lammersdorf wird von der SPD-Fraktion kritisch gesehen
Lammersdorf. Ob je ein Bistro am Vennbahnradweg in der Ortslage Lammersdorf errichtet wird, um die Radfahrer zum Verweilen zu bewegen, steht noch in den Sternen, aber die planerischen Voraussetzungen für die Errichtung einer Gastronomie an der Vennbahn sind jetzt gegeben. Der Gemeinderat Simmerath beschloss in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die dafür erforderliche Änderung des Bebauungsplanes.
„Zwei Fliegen mit einer Klappe“
Doch nicht alle Ratsvertreter waren glücklich mit dieser Planänderung. Die SPD-Fraktion stimmte geschlossen gegen das Vorhaben. Lammersdorfs Ortsvorsteher, Franz-Josef Hammelstein, erneuerte seine kritische Grundhaltung. Abgesehen davon, dass zunächst einmal ein Investor gefunden werden müsse, sehe er die Situation von „zwei konkurrierenden Haltepunkten“ auf kurzer Distanz skeptisch. Konkurrenz würde dem ebenfalls direkt am Vennbahnweg gelegenen Bauernmuseum des Heimatvereins Lammersdorf drohen. Es sei nicht zu erwarten, dass Nutzer des Vennbahnweges beide Angebote in Anspruch nehmen würden.
Auch SPD-Fraktionssprecher Gregor Harzheim äußerte die Befürchtung, dass der Standort Bauernmuseum durch ein Bistro geschwächt werde. Außerdem sei der Standort „verkehrstechnisch ungünstig“ gelegen und zu befürchten, dass dem Vorhaben einige markante Bäume zum Opfer fallen würden.
Eine Schwächung des Bauernmuseums konnte Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns nicht erkennen, vielmehr schlage man „zwei Fliegen mit einer Klappe“. Ein Bistro biete einen Service für die Nutzer des Vennbahnwegs wie auch für den Durchgangsverkehr. Mit Blick auf die Situation des Bauernmuseums berichtete der Bürgermeister von einem Gespräch mit dem Vorstand des Heimatvereins Lammersdorf. Er habe die Verantwortlichen gebeten, ein Konzept zu entwickeln, welche Form der Unterstützung das Museum für die Zukunft benötige. Der Vorstand hatte kürzlich seine ernsthaften Sorgen um den Fortbestand des Museums wegen fehlender ehrenamtlicher Kräfte öffentlich gemacht.
Manfred Sawallich (SPD) äußerte seinen Eindruck, dass die Gemeindeverwaltung sich in Gesprächen mit den belgischen Behörden nicht ernsthaft um alternative Standorte für ein Bistro bemüht habe, was eventuell die Möglichkeit eröffnet hätte, auf belgischem Gebiet am Bauernmuseum eine Gastronomie zu errichten. Abgesehen davon habe er von fachlicher Seite „vernichtende Argumente“ gegen den geplanten Bistro-Standort in unmittelbarer Nähe der Bushaltestelle vernommen.
Das in Rede und zur Bebauung bereitstehende Grundstück befindet sich im Eigentum der Gemeinde Simmerath. Bereits vor einigen Jahren hatte ein Investor angefragt, war aber unter Hinweis auf die fehlenden planerischen Voraussetzungen vertröstet worden. Daher ergriff die Verwaltung ihrerseits die Initiative der Planänderung.
Mehr Verkehr
Der Vennbahnweg und die Bus-Wartehalle befinden sich auf belgischem Hoheitsgebiet. Es werde angestrebt, den vorhandenen Baumbestand im Zuge einer Umsetzung der geplanten Nutzung in größtmöglichem Umfang zu erhalten, heißt es in der Planbeschreibung. Der Bedarf an Stellplätzen könnte durch das bereits signalisierte Einverständnis der Gemeinde Raeren gedeckt werden. Durch das geplante Vorhaben könne es zu einer Erhöhung der Verkehrsbelastung entlang der Kirchstraße und den umgebenden Straßen kommen, räumt die Gemeindeverwaltung ein, wobei sich das geplante gastronomische Angebot primär auf die Nutzer des Vennbahnwegs fokussiere.
Gefällt's? Empfehle uns weiter!