Simmerath/Nordeifel. Wäre das Simmerather Rathaus die Sixtinische Kapelle, dann wäre dort am späten Mitwochabend vermutlich schwarzer Rauch aus dem Kamin gestiegen. Denn die erste große Gesprächsrunde zur Fortführung der Geburtshilfe an der Eifelklinik St. Brigida hat noch keinen Durchbruch erreicht. „Es ist leider noch nicht gelungen, genügend Hebammen zu finden, um die Rufbereitschaft im Juli und August gewährleisten zu können“, fasste Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns das Ergebnis der mehr als dreistündigen Runde im Sitzungssaal des Rathauses zusammen. Dort hatte Hermanns seine Amtskolleginnen und -kollegen aus Monschau, Roetgen, Hürtgenwald und Nideggen, mehr als ein Dutzend Hebammen, Klinikleitung, Geburtshilfe-Chefarzt Dr. Cousin und Pflegedienstleitung des Krankenhauses sowie Vertreterinnen des Gesundheitsministeriums und der Bezirksregierung begrüßen können. Auch die Leiterin der Aachener Hebammenschule sowie die Vorsitzende des Hebammenverbandes saßen mit am Tisch. Im Gespräch habe das Krankenhaus verbesserte Konditionen für Rufbereitschaft, Gehalt und Versicherungsbeiträge angeboten und es hätten auch die Kommunen grundsätzlich Bereitschaft gezeigt, „sich einzubringen, wenn es zielführend für die Erhaltung der Geburtshilfe ist“, berichtete Hermanns. Letztlich sei aber deutlich geworden, dass die Bezahlung nicht der Knackpunkt ist, sondern der Mangel an Hebammen“, so der Bürgermeister. Auch sein Roetgener Kollege Jorma Klauss hatte „ein deutliches Aufeinanderzubewegen aller Seiten“ beobachtet. Am Donnerstagabend soll in einer weiteren Runde „mit hoffentlich weiteren Hebammen“ (Hermanns) weiter versucht werden, eine Lösung zu finden. „Wir geben die Hoffnung nicht auf und klammern uns an den letzten Strohhalm“, so Hermanns.
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Eifeler Zeitung, Heiner Schepp