Die Gemeinde setzt weiterhin auf Windkraft und möchte im Lammersdorfer Wald und im Buhlert bauen lassen.
SIMMERATH Die Gemeinde Simmerath will den Windpark Lammersdorf um zwei Anlagen erweitern. Außerdem ist vorgesehen, die Waldfläche „Buhlert“ zwischen Strauch und Schmidt Investoren zur Aufstellung von Windenergieanlagen anzubieten. Das hat der Struktur- und Hochbauausschuss der Gemeinde Simmerath bei einer Gegenstimme beschlossen.
Der Windpark im Lammersdorfer Wald, der von der Stawag Solar GmbH geplant und umgesetzt wurde, hatte Ende des Jahres 2016 mit sieben Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 3,3 Megawatt pro Anlange den Betrieb aufgenommen. Betrieben wird er durch die Windpark Simmerath GmbH & Co. KG.
Einige Standorte weggefallen
Ursprünglich waren die Planer davon ausgegangen, dass weit mehr Anlagen errichtet werden können. Einige Standorte fielen aber weg, weil das Gebiet in der Einflugschneise des Fliegerhorstes Nörvenich liegt. „Ein weiterer Standort musste im Laufe des Genehmigungsverfahrens aus geologischen Gründen aufgegeben werden“, hatte die Verwaltung in der Sitzungsvorlage erläutert.
Aufgrund von technischen Neuerungen besteht inzwischen die Möglichkeit, dass die Anlagen beim Anflug durch das Flugradar abgeschaltet werden können. Daher wird jetzt die Möglichkeit gesehen, zwei weitere Windenergieanlagen der neuesten Generation mit einer Leistung bis zu 4,8 Megawatt zu errichten.
Das Planungsrecht sei dafür gegeben, daher bedürfe es keiner Änderung des Flächennutzungsplans, war in der Sitzungsvorlage der Verwaltung zu lesen. Der Betreiber müsse jedoch für jede Anlage eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz beantragen. Dieses Verfahren werde einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten umfassen. Bei einem „guten Verlauf“ des Verfahrens könnten die Anlagen dann Ende des Jahres 2021 den Betrieb aufnehmen, hatte die Verwaltung erklärt.
Neben dem Lammersdorfer Wald sei in der damals erstellten Potentialstudie auch die Waldfläche „Buhlert“ als mögliche Windkraftkonzentrationsfläche ausgewiesen worden. Nach einer ersten Einschätzung könnten dort bis zu sechs Anlagen errichtet werden. Deshalb hatte die Verwaltung vorgeschlagen, die Fläche kurzfristig durch eine europaweite Ausschreibung Investoren zur Aufstellung von Windenergieanlagen anzubieten.
„Wir stimmen zu und gehen den eingeschlagenen Weg weiter“, sagte Christoph Poschen (CDU) in der Sitzung des Struktur- und Hochbauausschusses der Gemeinde. Auch Gregor Harzheim (SPD) signalisierte die Zustimmung seiner Fraktion. Klaus Stockschlaeder (Grüne) war in der Sache zwiegespalten. Einerseits sei er schon dafür, andererseits habe man, als der Windpark Lammersdorf seinerzeit beschlossen wurde, auch zugesagt, ein „Bürgerwindrad“ zu bauen. „Das ist noch nicht erfolgt, es würde aber sicherlich zu mehr Akzeptanz führen“, sagte er. Hermann-Josef Bongard (FDP) sprach sich für die Erweiterung des Windparks Lammersdorf aus. „Mit dem Bau eines weiteren Windparks im Bereich Buhlert habe ich aber erhebliche Probleme, weil im Umfeld des Rursees das Landschaftsbild zerstört wird und ich die touristische Entwicklung gefährdet sehe“, sagte Bongard. Reinhold Köller (UWG) wollte gerne zustimmen, „da es Geld bedeutet und die Energiewende befeuert“.
Am Ende verweigerte nur Bongard seine Zustimmung.
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