Simmerath/Woffelsbach. Sie ist langsam in ihr Amt hineingewachsen und hat ihre Aufgabe ziemlich souverän bewältigt: Alina Offermann, mit 18 Jahren vor vier Monaten als Vorsitzende der Simmerather SPD gewählt, hatte zum Mitgliederabend der Partei in den „Kleinen Seehof“ in Woffelsbach geladen, wo sie locker ihre Parteifreunde begrüßte und zum Meinungsaustausch aufforderte.
Galant brachte sie ihre erste Ehrung über die Bühne, bevor Gregor Harzheim zu lokalpolitischen Themen Stellung bezog. Der Fraktionsvorsitzende der Simmerather Sozialdemokraten sprach zunächst die Bestrebungen der IG-Schwalbenschule zum Erhalt der Grundschule in Kesternich an, wozu im Gemeinderat am 5. April eine Sondersitzung ansteht. Er drückte seine Verwunderung aus, weil die aktuellen Schülerzahlen bei der Gemeindeverwaltung nicht vorliegen würden und erst bei der Regio-IT angefordert werden müssten. „Darüber kann man sich nur wundern. Es liegt der Verdacht nahe, dass hier fadenscheinige Gründe vorgeschoben wurden“, sagte Harzheim.
Der Fraktionsvorsitzende monierte zudem, dass Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns (CDU) immer wieder die Schulschließung mit dem geplanten Dorfgemeinschaftshaus in Verbindung bringe. „Da drängt sich die Frage auf, was das eine mit dem anderen zu tun hat“, sagte Harzheim. Der SPD gehe es nach wie vor um eine wohnortnahe Beschulung. Nach den vorliegenden Zahlen sei eine Realisierung des Standortes in Kesternich möglich, „aber die Verwaltung scheint das nicht zu wollen“.
Mit Blick auf das geplante Sport- und Kulturzentrum in Kesternich erinnerte Harzheim, dass es keine Beschlüsse zur Unterstützung von Vereinen zum Dorfgemeinschaftshaus gebe und man bisher nicht von den Kosten einer Zubringerstraße (geschätzt 170.000 Euro) gesprochen habe. „Zum Gesamtprojekt gibt es noch viele offene Fragen. Bevor eine Entscheidung möglich ist, muss das Finanzierungskonzept feststehen.“
Hinsichtlich des geplanten Kesternicher Kunstrasenplatzes bedauerte Harzheim, dass Steckenborn als Standort nicht infrage gekommen sei, da sich der SV Nordeifel dagegen ausgesprochen habe.
Harzheim sprach auch den Zustand des Rathausplatzes an. Es bestehe dort dringender Handlungsbedarf.
In Richtung Georg Alt, Vorsitzender der Monschauer SPD, kam Harzheim auf die Beziehungen der beiden Kommunen bezüglich des Imgenbroicher Gewerbegebietes Nord-West zu sprechen. Zur laufenden Klage hielt er fest: „Unser Ziel haben wir nicht erreicht. Es ist meiner Meinung nach an der Zeit, das Klageverfahren zu beenden und aus dem Rechtsstreit auszusteigen. Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis ist uns wichtig.“
Alina Offermann war es dann vorbehalten, langjährige SPD-Mitglieder zu ehren: Harald Titz, Maria Topp und Petra Vassen (zehn Jahre), Hubert Waauff (25 Jahre) und Fritz Steffny (50 Jahre) waren verhindert. Anwesend war Lammersdorfs Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein, der seit 25 Jahren der SPD angehört. Er erinnerte sich, dass er bei Edgar Titz seine Mitgliedschaft beantragt habe und in die SPD eingetreten sei, „weil ich die Politik von Helmut Kohl satthatte“.
Gefällt's? Empfehle uns weiter!