Simmerath. Ein Fußballspiel dauert regulär 90 Minuten plus Nachspielzeit. 90 Minuten plus Nachspielzeit dauerte nun auch nochmals eine von der SPD beantragte und von der Verwaltung für den ungewohnten Termin am Freitagabend anberaumte Sondersitzung zum Thema Sport- und Kulturzentrum Kesternich.
Auf dem Platz wäre es vermutlich ein 0:0 der schlechteren Art gewesen. Denn weder änderte die kontroverse Debatte etwas an der im Januar getroffenen Beschlusslage, noch kam ein wirklich neuer Aspekt betreffend die Sportplatzsituation in der Gemeinde Simmerath hinzu.
SPD sieht Defizite
In der Sondersitzung vor voll besetzten Zuhörerstühlen machte SPD-Sprecher Gregor Harzheim deutlich, dass es nicht das Ansinnen seiner Fraktion sei, die Kesternicher Pläne zu stören und „alles auf Null zu setzen“, wie die Verwaltung es in der Vorlage formuliert hatte. Gleichwohl wurde aus Harzheims Stellungnahme deutlich, dass die SPD Defizite in der Kommunikation bezüglich des sportlichen Vorhabens sieht.
„Nach allem, was man so hört oder im TSV-Echo liest, weichen die Pläne in einigen Punkten von dem ab, was wir im Januar in Abhängigkeit von der gesicherten Gesamtfinanzierung mitbeschlossen haben. Es entsteht der Eindruck, dass alles klar ist, die Finanzierung gesichert ist und der Baubeginn kurz bevorsteht. Diese Kenntnis haben wir als SPD nicht!“, mahnte Gregor Harzheim „mehr Transparenz“ an. Für die SPD beantragte er aber vor allem einen „Masterplan Sportplätze“, der die Gleichbehandlung aller Vereine in der Gemeinde gewährleiste.
Stefan Haas erwiderte, dass es jedem Verein überlassen sei, mit seinem Wunsch auf die Gemeinde zuzukommen, „aber nicht umgekehrt“, so der CDU-Sprecher im Sportausschuss. Haas verwies auf den mitbeantragenden SV Nordeifel, der sechs Vereine repräsentiere und hielt fest: „Wir reden hier nicht von einem Sportplatz für Kesternich, sondern von einem Sportzentrum für die Gemeinde Simmerath.“
Mehrheit für CDU-Antrag
Der zweiteilige Antrag der CDU-Fraktion nach einstündigem Austausch von Argumenten und einer Sitzungsunterbrechung fand schließlich eine Mehrheit. Die weitere Realisierung des Kesternicher Vorhabens wurde einstimmig (bei Enthaltung der SPD) verabschiedet.
Weil man sich im Ausschuss nicht auf das von den Sozialdemokraten gewünschte Gesamtkonzept für die Sportplatzsituation in der Gemeinde verständigen konnte, lehnte die SPD-Fraktion den zweiten Teil des Beschlusses („… sieht die Gemeinde Simmerath derzeit keinen Anlass, die Sportplatzsituation zu ändern“) ab.
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