Förster Dietmar Wunderlich präsentiert Zahlen im Umweltausschuss.
SIMMERATH Es klingt ungewöhnlich, aber aus forstwirtschaftlicher Sicht wünscht sich Simmeraths Gemeindeförster Dietmar Wunderlich im nächsten Frühjahr „Rheumawetter“ mit einer wechselhaften frischen und nassen Gemengelage. Wie Wunderlich hierzu im Umweltschutz-, Forst- und Agrarausschuss schmunzelnd erklärte, wirke eine solche Wetterlage dem Käferbefall, von dem auch der Simmerather Forst betroffen ist, am besten entgegen. Wunderlich erläuterte dazu: „Kälte allein macht dem Käfer überhaupt nichts aus.“
Wirtschaftlich wirkt sich der Käferbefall auch aus, da bei Käferholz laut Wunderlich eine Preisminderung von 30 bis 40 Prozent gegeben sei.
2019 will man im Simmerather Gemeindewald rund 9900 Festmeter (fm) Holz einschlagen. Das ist etwas weniger als im Vorjahr (10.100 fm). Trotzdem ergeben sich laut dem Forstwirtschaftsplan für das kommende Jahr Einnahmen aus Holzverkaufserlösen von rund 617.000 Euro. Daneben werden auch Verkaufserlöse aus dem Brennholz- und Weihnachtsbaumverkauf in Höhe von 28.000 Euro erzielt, womit sich Gesamteinnahmen von 645.000 Euro ergeben.
Langfristige Verträge
Trotz Käferbefall und einer schwer einzuschätzenden Preissituation auf dem Holzmarkt sieht es laut Dietmar Wunderlich für den Forsthaushalt des nächsten Jahres, auch wegen langfristig abgeschlossener Verträgen, gut aus. Nach bisherigem Planungsstand wird man erneut einen Überschuss erzielen. Der ist für 2019 mit rund 113.000 Euro festgehalten, was die Ausschussmitglieder erfreut zur Kenntnis nahmen.
Wie der Gemeindeförster weiter erläuterte, sei der Einschlag beim „Sammelhieb“ (Holz durch Windwurf und Käferbefall) in diesem Jahr besonders hoch, wodurch derzeit die Aufarbeitung von Käferholz in vollem Gange sei. Daher habe man auch die für 2018 ursprünglich vorgesehen Einschlagmaßnahmen zurückgezogen, da man allein 3500 Festmeter Käferholz schlagen müsse.
Größter Befall in Strauch
Wie Wunderlich dem Ausschuss weiter erläuterte, sei der größte Käferbefall im Gemeindewald Strauch Richtung Schmidt anzutreffen, während dies „in den feuchteren Gebieten“ Lammersdorf-Waldsiedlung und Kämpchen kaum gegeben sei. Dem Käferbefall wolle man zudem im nächsten Jahr entgegen wirken, indem man 15.000 Douglasien pflanze, die nicht so anfällig wie Fichten seien. Dazu kämen dann noch 1000 neu gepflanzte Nordmanntannen.
Wie Dietmar Wunderlich in der Sitzung weiter erläuterte, ist für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Gemeindewaldes nach wie vor eine Instandhaltung des rund 85 Kilometer langen Waldwegenetzes unabdingbar. 2019 soll daher im Bereich Buhlert eine insgesamt 2000 Meter lange Wegstrecke instandgesetzt werden. Kosten dafür: etwa 30.000 Euro, wogegen die Mitglieder des Umweltschutz-, Forst- und Agrarausschusses keine Einwände hatten.
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