Eifeler Zeitung, Karl-Heinz Hoffmann

Wachsende Schulen brauchen Raum

Simmerather Ausschüsse befassen sich mit der Platzsituation. Anbau an der Sekundarschule erforderlich.

SIMMERATH Letztlich schwang bei der Politik auch ein wenig Stolz mit, wie sich die Schullandschaft in der Gemeinde Simmerath entwickelt hat. Mit drei Grundschulen in Simmerath, Lammerdorf und Steckenborn nebst der Sekundarschule sieht man sich als „Schulstadt“ gut aufgestellt, dazu runden das Berufskolleg der Städteregion und das BGZ der Handwerkskammer das schulische Portofilio ab. All dies erfordert aber auch Investitionen, mit denen sich nun zwei Ratsausschüsse gemeinsam beschäftigten. Um die Verbesserung der Raumsituation an den gemeindlichen Schulen ging es in einer gemeinsamen Sitzung des Struktur- und Hochbauausschusses sowie des Generationen-, Schul- und Sozialausschusses, die von Jens Wunderlich (CDU) geleitet wurde.

Die Wichtigkeit der Sache brachte Franz-Josef Hammelstein (SPD) auf den Punkt: „Wir gestalten heute die Schullandschaft.“

In den vergangenen beiden Jahren hatten die Ausschüsse dazu ein Konzept zur Verwendung der Fördermittel aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ und dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz (KIFG) beschlossen, wozu man sich dann jährlich beraten hatte. Rund 793.000 Euro stehen der Gemeinde aus dem Programm zur Verfügung, die jährlich mit rund 198.000 Euro abgerufen werden können. Die Restmittel aus dem KIFG (159.000 Euro) wurden zwischenzeitlich für die energetische Sanierung der Dachflächen an der Grundschule Simmerath verwendet.

Günter Scheidt (CDU) sprach zu „Gute Schule 2020“ von einem gut durchdachten Konzept. An der Sekundarschule erfolgte im letzten Jahr im Zusammenhang mit den Fördermitteln der Umbau der alten Mensa zu Kunst- und Werkräumen und der Umbau der Lehrerzimmer.

Wir gestalten heute die Schullandschaft.

Franz-Josef Hammelstein
SPD

Aktuell steht noch die Auslagerung des Gemeindearchivs, das sich in der Sekundarschule befindet und für das man einen neuen Standort sucht, aus. Dort soll ein Selbstlernzentrum und eine Bibliothek entstehen.

Raumkonzept Ende Mai vorstellen

Die Auslagerung des Archivs ist auch erforderlich, weil die Sekundarschule zwischenzeitlich aus allen Nähten platzt (18 Klassen). Das ist letztlich zwar erfreulich, jedoch zeichnet sich dadurch auch ab, dass ein Defizit an Differenzierungs- und Ganztagesräumen besteht, welches nur durch einen Anbau ausgeglichen werden kann. Wie Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns erläuterte, soll das Raumkonzept Ende Mai in der Schulverbandsversammlung vorgestellt werden.

Die Sekundarschule (hier bei einem Schulfest im vergangenen Jahr) platzt aus allen Nähten, so dass hier letztlich ein Anbau erforderlich sein wird. Im Zusammenhang mit der festgestellten Raumnot soll nun als Zwischenlösung ein Mietcontainer von 60 Quadratmetern auf dem Schulhof aufgestellt werden, der für die Pausenhelfer und den Ganztagesbereich genutzt werden kann. Foto: Karl-Heinz Hoffmann

Vorrübergehend (vermutlich für die nächsten zwei Jahre) soll nun im Zusammenhang mit der festgestellten Raumnot ein Mietcontainer von 60 Quadratmetern auf dem Schulhof aufgestellt werden, der für die Pausenhelfer und den Ganztagesbereich genutzt werden kann. Der Standort des Containers wurde mit der Schulleitung laut Verwaltung abgesprochen. Darüber hinaus soll mit den Arbeiten für die Gestaltung des Außengeländes in Kürze begonnen werden.

Auch die Grundschule Simmerath meldet gestiegene Anmeldezahlen, wodurch die Räumlichkeiten für die OGS-Kinder nicht mehr ausreichen. Daher ist dort vorgesehen, die direkt an den OGS-Trakt angrenzende Mietwohnung nach entsprechendem Umbau zusätzlich der Grundschule zur Verfügung zu stellen. Dadurch wird ein Raumgewinn von rund 140 Quadratmetern erzielt.

Mittel aus „Gute Schule 2020“

Zahlreiche Investitionen erfolgten auch in der Grundschule Lammersdorf. Im vergangenen Jahr wurden Klassenräume, Außenfassade und Fenster gestrichen. Weiterhin wurde mit dem Ausbau des Dachgeschosses zu OGS-Räumen begonnen. Dafür sind Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ in Höhe von 190.000 Euro eingeplant. Diese Baumaßnahme wird spätestens zum Schuljahr 2019/2020 abgeschlossen sein.

In Steckenborn schließlich wird gar eine Schülerzahl jenseits der 200 erwartet, was einen Anbau dringend erforderlich macht. Hierzu weitere Informationen in diesem Beitrag.

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