Eifeler Zeitung, Katharina Isabel Franke

Weihnachtsfeier mit knapp 100 Neu-Eifelern

Der Arbeitskreis Langschoss begrüßt 92 Flüchtlinge aus dem Gemeindegebiet Simmerath zum Singen, Essen und Zuhören

LAMMERSDORF Bereits zum sechsten Mal feierte der Arbeitskreis Langschoss jetzt mit den geflüchteten Menschen in der Nordeifel sein traditionelles Weihnachtsfest in Lammersdorf. Dieses Jahr hatten sich 92 Flüchtlinge aus dem Gemeindegebiet Simmerath angemeldet, um gemeinsam weihnachtliche Lieder zu singen, ein Weihnachtsessen zu sich zu nehmen, einer Weihnachtsgeschichte in verschiedenen Sprachen zu lauschen und sich auszutauschen.

Abholservice

Die Neu-Eifeler, die weder mit einem Pkw, noch dem Linienbus oder zu Fuß die Feier erreichen konnten, wurden von den Helfern des Arbeitskreises mit Kleinbussen abgeholt. Ein besonderes Highlight waren in diesem Jahr die kostenlosen Tombola-Lose, die der Arbeitskreis an die anwesenden Flüchtlinge verteilte. Auch die kleinen Gäste der Weihnachtsfeier gingen nicht leer aus und erhielten eine Tüte voller Süßigkeiten, die eine Aachener Süßwarenfirma zur Verfügung gestellt hatte. Wie auch in den Jahren zuvor untermalte eine Abordnung des Musikvereins Rott die Weihnachtsfeier mit weihnachtlichen Liedern.

Die Kinder hatten bei der Weihnachtsfeier des Arbeitskreises Langschoss ihren Spaß. Foto: Katharina Isabel Franke

Der Ortsvorsteher von Lammersdorf, Franz-Josef Hammelstein, ist dankbar, dass der Arbeitskreis Langschoss sich seit vielen Jahren für Flüchtlinge engagiert: „Die Politik erkennt die Leistung absolut an. Ohne den Arbeitskreis gäbe es kein WLAN und keinen Fernsehempfang in Langschoss. Die Ehrenamtler bieten dazu Sprachkurse an, fahren die Bewohner von Langschoss zu Arztbesuchen und zum Einkaufen mit dem Bus, den die Gemeinde gestellt hat. Sie helfen bei der Wohnungssuche, organisieren Fahrräder. Sie machen einfach alles.“

Die „gute Seele“ des Arbeitskreises ist laut Hammelstein Leonie Lepers. Sie ist viermal die Woche in der Flüchtlingsunterkunft anzutreffen, führt Gespräche und löst Konflikte. „Das ist einfach ein Engagement, das sich lohnt. Die Bevölkerung in der Nordeifel unterstützt uns sehr. Allerdings muss die Politik dringend an der Sauberkeit in Langschoss arbeiten. Auch die mangelnde Busanbindung ist ein großes Problem. Wären diese beiden Punkte behoben, würde die Welt ganz anders aussehen“, so Leonie Lepers.

Negatives wird ausgeglichen

Der 1. Vorsitzende des Arbeitskreises, Michel Trapp, engagiert sich bereits seit fünf Jahren in der Flüchtlingshilfe. „Ein Abend wie heute gleicht die negativen Erfahrungen, die man sammelt, aus. Über den aktuellen Zeitgeist darf man nicht nachdenken, wenn man Geflüchteten helfen möchte.“

Um weiterhin Flüchtlinge unterstützen zu können, bittet der Arbeitskreis um Spenden auf das Konto DE18 3905 0000 1072 7626 42.

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