Bei der Kommunalwahl 2020 in der Gemeinde Simmerath tritt der Amtsinhaber nicht mehr als Bürgermeisterkandidat an.
SIMMERATH Am 31. Oktober 2020 ist formell der letzte Arbeitstag von Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns. Er wird bei der im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahl nicht mehr als Bürgermeisterkandidat der CDU zur Verfügung stehen, wie er am Montagnachmittag im Pressegespräch mitteilte. Kurz zuvor hatte Hermanns (62) seine Entscheidung dem Personal der Gemeinde im Sitzungssaal des Rathauses sowie der Spitze des CDU-Ortsverbandes mitgeteilt.
In einer durchaus bewegenden Erklärung hielt Hermanns fest: „Ich bin nach wie vor sehr gerne Bürgermeister und habe auch nach wie vor große Freude daran, bei vielen Veranstaltungen mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.“ Aber er mache diesen durchaus zeitaufreibenden Job im nächsten Jahr auch schon seit elf Jahren und sei daher nach reiflicher Überlegung, auch im Familienkreis, zu der jetzt getroffenen Entscheidung gekommen.
Klare Entscheidung
„Am Ende der laufenden Wahlperiode bin ich 63 und zum Ende der nächsten Wahlperiode 68 Jahre“, erklärte Hermanns zu seinem Entschluss. Für ihn habe auch nie zur Disposition gestanden, mitten in der nächsten Wahlperiode sein Amt, aus welchen Gründen auch immer, niederzulegen. „Damit hätte ich mich nie anfreunden können. Es wäre einfach nicht redlich gewesen, dem Bürger im Glauben zu lassen, für die ganze Wahlperiode anzutreten und dann vorzeitig aufzuhören.“
Natürlich sei dies für ihn auch eine persönliche Angelegenheit, die innerhalb seiner Familie besprochen wurde. Hermanns gab beim Pressegespräch ein wenig Einblick in sein Seelenleben: „Ja, ich habe in der letzten Nacht nicht gut geschlafen. So etwas gibt man schließlich nicht alle Tage bekannt, und ich habe meine Arbeit auch gerne gemacht. Zum anderen weiß ich auch, dass man sich nicht für unersetzlich halten darf.“
Der Werdegang
Karl-Heinz Hermanns hat als Verwaltungsmitarbeiter seine berufliche Karriere bei der Gemeinde Simmerath begonnen. 1978 kam er als Verwaltungspraktikant zur Gemeinde. Später bekleidete er acht Jahre lang das Amt des Beigeordneten und damit die Funktion als stellvertretender Verwaltungsleiter in der Gemeinde, bevor er Anfang Januar 2008 als Nachfolger des langjährigen Bürgermeisters Hubert Breuer als Spitzenkandidat für das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl 2009 nominiert wurde.
Bei der Kommunalwahl 2009 gelang Hermanns ein guter Start. Mit 54,89 Prozent und damit fast zehn Prozentpunkten mehr als Gregor Harzheim (45,11 Prozent), sein Gegenkandidat von der SPD, verbuchte Hermanns ein politisches Traumergebnis. Bei der Kommunal-/Bürgermeisterwahl 2014 toppte er dieses Ergebnis noch. Mit 62,6 Prozent wies er den Gegenkandidaten von der SPD, Stephan Käfer (37,4 Prozent), klar in die Schranken.
Und was hält Simmeraths Bürgermeister heute im Rückblick in besonders guter Erinnerung? Das sei auf jeden Fall neben den vor kurzem bekanntgegebenen zahlreichen Bauvorhaben im Gemeindegebiet der von ihm eingeführte Ehrenamtstag gewesen, daneben die positive Entwicklung des Krankenhauses und die Rettung der Geburtshilfestation der Eifelklinik. „Darüber hinaus bin ich sehr stolz auf mein überaus motiviertes Mitarbeiterteam im Rathaus und auf das im Grunde gute Klima im Gemeinderat.“ Am Ende macht Hermanns auch deutlich, dass er sich in dem anstehenden Kommualwahlkampf noch voll einbringen werde und ansonsten bis zum „Enddatum“ weiterhin in vollem Umfang für die Bürger da sei.
Ehrenamtlich tätig bleiben
In Untätigkeit wird Hermanns im Übrigen nach der Wahl im nächsten Jahr nicht verfallen. Er wird weiterhin seiner Unterrichtstätigkeit bei der Ausbildung der Verwaltungsangestellten nachgehen und will sich darüber hinaus ehrenamtlich betätigen.
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