Eifeler Zeitung, Karl-Heinz Hoffmann

Toilette am Bushof wird 2019 gebaut

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Simmerath stellt 150.000 Euro dafür in den Haushalt ein. Im Frühjahr soll es soweit sein. Benutzer sollen 50 Cent bezahlen.

SIMMERATH Bereits im September hatte sich der Struktur- und Hochbauausschuss der Gemeinde Simmerath mit dem Neubau einer Toilettenanlage am Bushof beschäftigt und dem Gemeinderat empfohlen, dafür 80.000 Euro in den Haushaltsplan 2019 einzustellen. Diese Summe war schnell Makulatur, nachdem die Gemeindeverwaltung zu dem Projekt nähere Informationen einholte.

Selbstreinigend

Mit stolzen 132.000 Euro schlägt demnach eine behindertengerechte Einkabinen-Toilettenanlage in vandalismushemmender Edelstahlausführung bei den Investitionskosten zu Buche. Hinzu kommen für die selbstreinigende Toilettenanlage Mehrkosten in Höhe von 18.000 Euro für eine Stahl-Keramik-Fassade. Für diese hatte sich die Verwaltung ausdrücklich ausgesprochen, da bei einer Putzfassade Graffitiverunreinigungen kaum zu entfernen sind. Eine weitere Voraussetzung der Simmerather WC-Anlage ist deren Versetzbarkeit, falls irgendwann einmal im Rahmen der städtebaulichen Neuausrichtung der Bushofstandort verlegt werden sollte.

Zum geplanten Standort des drei mal vier Meter großen WC-Gebäudes auf dem unterhalb des Bushofs gelegenen Parkplatzterrains meldeten sowohl Reinhold Köller (UWG) als auch Hermann-Josef Bongard (FDP) Bedenken an. Von Seiten der Gemeinde erläuterten Bennet Gielen und Günter Kaulen hierzu, das ein anderer Standort aus mehreren Gründen nicht möglich sei.

Der Neubau einer Toilettenanlage am Simmerather Bushof wurde nun im Struktur- und Hochbauausschuss auf den Weg gebracht. Die geplante Anlage wird mit 150.000 Euro zu Buche schlagen. Foto: Karl-Heinz Hoffmann

Zu den Kosten des geplanten WC-Gebäudes mit Technikraum und elektronischer Münzautomatik (76.000 Euro) gehören eine automatische Fußboden- und WC-Reinigung (26.000), Stahl-/Keramikfassade (18.000) und eine Bodenplatte nebst Erschließung für Strom, Wasser und Kanal (30.000). Dabei stießen zunächst einmal bei Norbert Brewer (SPD) die Kosten der Bodenplatte auf Verwunderung. Wie Günter Kaulen weiter erläuterte, erfolgt nach jedem Toilettengang die Spülung und Desinfizierung der WC-Schüssel. Zudem werden die kritischen Bereiche des Bodens in einem Zeitintervall abgespült.

Als Entgelt für die Benutzung sind 50 Cent ins Auge gefasst. Wie André Koll von der Verwaltung mitteilte, habe bei den Recherchen der Verwaltung eine Stadt im Bergischen Kreis mitgeteilt, dass sich „die Investition in eine solche Anlage bewährt habe“.

Werbeflächen auf der geplanten WC-Anlage seien zudem nicht möglich, da dies nur in Städten über 100.000 Einwohnern angeboten werde. Von den Ausschussmitgliedern wurde angeregt, hierzu weitere Bemühungen auf lokaler Ebene vorzunehmen.

Die Verwaltung hatte zudem mit Anbietern von anderen Betreibermodellen Kontakt aufgenommen. Hier wären für eine Toilettenanlage mit einem Wert von 120.000 Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren monatliche Kosten von rund 5000 Euro angefallen. Damit wären in zehn Jahren insgesamt 600.000 Euro zusammengekommen, was verwaltungsseitig als überteuert angesehen wurde. Daher wurde die vorgestellte kostengünstigere Variante gewählt. Bei dieser fallen natürlich auch Bewirtschaftungskosten an (Betrieb und Reinigung), die jährlich auf 12.000 Euro geschätzt werden.

Der Struktur- und Hochbauausschuss beschloss schließlich mehrheitlich, im kommenden Frühjahr am Bushof die vorgestellte Toilettenanlage zu errichten und dem Gemeinderat zu empfehlen, hierfür 150.000 Euro in den Haushalt 2019 einzustellen.

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