Anmeldezahlen gehen leicht zurück. Weniger Kinder für Lammersdorf und Simmerath, mehr für Steckenborn.
SIMMERATH 123 Mädchen und Jungen werden – Stand jetzt – im kommenden August an den drei Grundschulen der Gemeinde Simmerath eingeschult. Damit können auch im Schuljahr 2020/21 jeweils zwei Eingangsklassen an den Schulstandorten Simmerath, Steckenborn und Lammersdorf gebildet werden, wie die Verwaltung nun im Generationen-, Sozial- und Schulausschuss berichtete.
„Das sind zwar etwas weniger Erstklässler als in diesem Jahr, reicht aber immer noch für die Bildung von sechs ersten Klassen. Und das ist wichtig“, stellte Günter Scheidt, schulpolitischer Sprecher der CDU, fest. Vor einem Jahr wurde die Zahl der Anmeldungen für die drei Schulen mit 134 angegeben. Nach der Prognose aufgrund der Geburten bzw. der Angaben des Einwohnermeldeamtes hatte man in der Gemeinde Simmerath auch für das kommende Schuljahr mit 132 Kindern kalkuliert, doch angemeldet wurden lediglich 123. „Das sind neun Kinder weniger als erwartet“, rechnete Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns vor und erläuterte, dass nach dem Kenntnisstand der Schulverwaltung „fünf Kinder außerhalb der Gemeinde angemeldet“ und vier Kinder aus anderen Gründen nicht angemeldet worden seien. Ansonsten hätten die Eltern jedoch ihre Kinder „überwiegend an der Grundschule angemeldet, die aufgrund der bisherigen Handhabung infrage kommt“, so die Verwaltung.
Etwas anders verteilt
Die 123 Erstklässler, die für das neue Schuljahr angemeldet sind, verteilen sich ein wenig anders auf die drei Grundschulen als im laufenden Schuljahr. An der größten Grundschule, der KGS Simmerath, ging die Zahl der Anmeldungen leicht zurück von 51 auf 49 Mädchen und Jungen. An der Gemeinschaftsgrundschule Steckenborn stieg sie von 35 Erstklässlern 2019 auf bisher angemeldete 41 Kinder für 2020. Und die Kalltalschule in Lammersdorf erlebte mit dem Rückgang von 48 I-Dötzen auf voraussichtlich 33 ab August 2020 einen starken, aber erwarteten Rückgang. „Bei der Diskussion um das Baugebiet Hasselfuhr haben wir dies immer wieder betont: Wenn wir in Lammersdorf keine Baumöglichkeiten für junge Familien schaffen, wird die Zahl der Kinder dort in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen“, meinte der Bürgermeister. Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein (SPD) gewann den niedrigeren Zahlen aber auch etwas Positives ab: „Pädagogisch sind Klassengrößen von 16 bis 17 Kindern ideal und besser als Klassen mit 25 Erstklässlern“, sagte er.
Immer wenn die Schulverwaltung der Gemeinde die neuen Anmeldezahlen bekanntgibt, geht der Blick auch auf die kommenden Jahre, deren Zahlen natürlich nur eine grobe Richtung vorgeben können, da Zu- und Wegzüge und andere Umstände diese Zahlen stets noch verändern können. „Die Zahlen sind, wie man auch in diesem Jahr gesehen hat, mit Vorsicht zu genießen, aber grob kann man feststellen, dass wir in absehbarer Zeit eine gute Zweizügigkeit an allen drei Grundschulen in der Gemeinde haben werden“, meinte Karl-Heinz Hermanns mit Blick auf die vorgelegten Prognosezahlen für die nächsten Jahre (siehe Grafik). Deutlich machen diese Werte, dass die Talsohle der Anmeldungen (113) erst im nächsten Jahr erreicht wird, um schon ein Jahr später auf das Fünf-Jahres-Hoch von 148 Kindern zu klettern. Danach pendelt sich die Zahl zwischen 133 und 145 Kindern ein. „Wie gesagt: Das ist nur eine Tendenz“, meinte der Bürgermeister, stellte aber auch fest, „dass es richtig war, uns auf drei Grundschulorte zu konzentrieren“. Helmut Keischgens (UWG) sagte mit Blick auf die erwartete Zahl für 2022, dass dann über eine siebte Klasse nachgedacht werden könne. Im Umkehrschluss wären 113 Kinder im nächsten Jahr sehr wenig für sechs Klassen. „Seltsam“ fand der UWG-Vertreter aus Kesternich, „dass es Zuwachs offenbar nur an der Grundschule Steckenborn gibt“.
Die Verwaltung wies darauf hin, dass die schulärztlichen Untersuchungen der Schulneulinge und die Kennenlerngespräche in den drei Schulen noch ausstünden „und sich hierdurch eventuell noch leichte Veränderungen ergeben können“. Auswirkungen auf die Zahl der Eingangsklassen würden sich dadurch aber erfahrungsgemäß nicht ergeben.
I N F O
Beitragsbefreiung für Offene Ganztagsschule
Der Generationen-, Schul- und Sozialausschuss hat dem Rat eine neue Benutzungs- und Entgeltsatzung für den Besuch der Offenen Ganztagsgrundschulen in der Gemeinde Simmerath empfohlen. Neben einer Beitragsbefreiung für einkommensschwächere Familien sowie einer zusätzlichen Förderung kinderstarker Familien sieht die ab 1. August 2020 gültige Satzung vor, dass für Bezieher von Leistungen zur Sicherstellung des Lebensunterhalts der Monatsbeitrag künftig entfällt. Die Überprüfung des Einkommens der Eltern und die entsprechende Einstufung sowie die Erhebung der Elternbeiträge wird künftig durch die Verwaltung übernommen, um den Trägerverein der Offenen Ganztagsgrundschulen zu entlasten.