Wahlausschuss der Städteregion bestätigt Bewerber für die Bundestagswahl
Städteregion. Wie erwartet, hat der Wahlausschuss der Städteregion gestern alle acht Direktkandidaten für die Bundestagwahl zugelassen. Am 24. September können die Wahlberechtigten im Altkreis Aachen bei der Erststimme zwischen den Parteien CDU, SPD, FDP, Grüne, Die Linke, AfD, Piraten und ÖDP wählen. Derjenige, der die meisten Erststimmen auf sich vereinigt, zieht direkt in den Bundestag ein.
Die größte Chance auf das Direktmandat dürfte Helmut Brandt (CDU) haben. Der Rechtsanwalt aus Alsdorf gehört seit 2005 dem Bundestag an. 2009 und 2013 wurde er jeweils direkt gewählt. So holte er den Wahlkreis 88 Aachen II – so die offizielle Bezeichnung des Wahlkreises, der von Baesweiler bis Monschau reicht – bei der letzten Bundestagswahl mit 45,47 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen. 73621 Frauen und Männer wählten ihn direkt. Das waren 15986 Stimmen oder fast zehn Prozent mehr als sein damaliger SPD-Kontrahent Detlef Loosz auf sich vereinigen konnte. Der tritt diesmal nicht an. Die SPD schickt stattdessen die examinierte Altenpflegerin Claudia Moll aus Eschweiler ins Rennen. Sie hatte sich bei der Wahlversammlung der SPD gegen zwei Mitbewerber durchsetzen können – was viele Spitzengenossen überraschte. Ob sie auch am Wahltag für eine Überraschung sorgen wird?
Alle anderen jetzt offiziell zugelassenen Direktkandidaten – Gabriele Halili (Linke), Alexander Tietz-Latza (Grüne), Frank Schniske (FDP), Markus Matzerath (AfD), Maximilian Möhring (Piraten) und Kurt Rieder (ÖDP) treten zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl an. Aber keiner von ihnen dürfte eine Chance haben, in den Bundestag zu kommen. Sie werden wohl vor allem die Werbetrommel dafür rühren, ihrer Partei die Zweitstimme zu geben. Die entscheidet darüber, ob und in welcher Stärke eine Partei ins Parlament einziehen wird.
Bei der Bundestagswahl 2013 lag die Linke sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitstimme mit 5,83 bzw. 6,49 Prozent an dritter Stelle hinter der CDU (40,88 Prozent der Zweitstimmen) und der SPD (32,6 Prozent der Zweitstimmen), knapp gefolgt jeweils von den Grünen mit 5,63 bzw. 6,3 Prozent. Die FDP kam damals auf 2,37 Prozent bei den Erststimmen und 4,9 Prozent bei den Zweitstimmen, die Piraten auf 2,81 bzw. 2,21 Prozent.
Direktkandidaten von AfD und ÖDP traten 2013 nicht an. Diese beiden Parteien konnte man aber mit der Zweitstimme wählen. Und das taten 3,29 Prozent (AfD) und 0,13 Prozent (ÖDP) der Wählerinnen und Wähler dann auch. In absoluten Zahlen waren das 5337 Stimmen für die AfD und 313 für die ÖDP.
Die Wahlbeteiligung lag 2013 übrigens bei 72,06 Prozent und damit fast so hoch wie im Jahr 2009 mit 70,36 Prozent.