Bei den Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen legt nur St. Michael gegenüber dem Vorjahr zu. Vossenack wieder zweizügig, St. Ursula rückläufig.
Nordeifel. 322 Schülerinnen und Schüler werden – Stand heute – bisher für das kommende Schuljahr 2018/2019 an den weiterführenden Schulen in der Nordeifel angemeldet. 304 Anmeldungen für die fünften Klassen aller Schulformen und 18 Anmeldungen für die Oberstufe an den Gymnasien in Monschau und Vossenack bedeuten in der Summe die niedrigste Zahl an Übergängern seit Jahren, was aber exakt so von den Schulentwicklungsplanern vorhergesagt worden ist. „2018 ist die Talsohle erreicht“, hatte Georg Heller von der Projektgruppe Bildung und Region (biregio) schon im vergangenen Sommer im Schulverband Nordeifel angekündigt und sich dabei auf die demografische Entwicklung bezogen. Danach werde in den folgenden Schuljahren die Zahl der Abgänger von den Grundschulen zumindest wieder leicht ansteigen und sich dann auf einem Niveau jenseits der 370 Kinder stabilisieren, rechnete Heller damals vor.
Für diese Entwicklung, also eine steigende Schülerzahl „von unten“, spricht auch die Zunahme der Anmeldungen für die sechs Grundschulen in der Nordeifel: 276 Kinder wurden im August 2017 eingeschult – Ende August in diesem Jahr werden es vermutlich an die 300 „I-Dötze“ sein (Stand Ende April: 296).
Zu 100 Prozent ausgelastet
Am St.-Michael-Gymnasium stieg die Zahl der angemeldeten Fünftklässler gegen den demografischen Trend kräftig von 70 auf 96 Mädchen und Jungen an. „Ich freue mich natürlich sehr über den Zuwachs an Anmeldungen, sie zeigen, dass wir bei uns auf einem guten Weg sind, gute Arbeit geleistet und dies auch in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Das spornt uns aber auch an und beinhaltet natürlich auch den Auftrag an alle, sich weiterhin intensiv einzubringen“, kommentiert Direktor Dr. Bernd Gotzen die Zahlen.
Dorothee Spinrath
Leiterin der Mädchenrealschule Monschau
Hinsichtlich der Klassengröße habe man zwar das Problem, derzeit mit einer sehr dünnen Personaldecke arbeiten zu müssen. „Uns ist es aber besonders wichtig, dass der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium gut unterstützt wird. Daher werden wir wohl vier Klassen einrichten. Dadurch haben insbesondere die Klassenleitungsteams aber auch die übrigen Fachkräfte die Möglichkeit, sich intensiv um die Schülerinnen und Schüler zu kümmern und den Start in der neuen Schule gut zu begleiten“, so Dr. Gotzen.
Von sinkenden Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in der Nordeifel sind diesmal die beiden Schulen mit kirchlichem Träger am stärksten betroffen.
Allerdings war dies am Franziskus-Gymnasium in Vossenack so auch geplant: „Nach 84 Anmeldungen und drei Eingangsklassen im Vorjahr können wir diesmal nur zwei Eingangsklassen bilden, da unsere Räume zu 100 Prozent ausgelastet sind“, sagt der stellvertretende Schulleiter Dirk Sieven. Man habe daher auch nur 60 Anmeldungen annehmen wollen, „letztlich sind es jetzt doch 63 geworden“, so Sieven.
Bei den Anmeldungen für die Oberstufe seien die 19 neuen Zehntklässler des Vorjahres der Ausreißer gewesen – Normalität seien die fünf Anmeldungen in diesem Jahr.
Dass an der Bischöflichen Mädchenrealschule St. Ursula die Zahl der Anmeldungen nach dem Rückgang von 76 auf 69 im letzten Jahr nun nochmals auf 57 sank, ist in erster Linie der demografischen Entwicklung geschuldet. Dennoch denke man an St. Ursula auch weiterhin nicht über eine Aufnahme von Jungen nach: „Im Rahmen der Schulentwicklung beschäftigen wir uns im Kollegium – und natürlich auch der Schulträger – mit allen Möglichkeiten und sammeln Ideen und entwickeln Vorschläge, die der langfristigen Bestandssicherung für St. Ursula dienen. Nehmen wir aber den klar formulierten Wunsch der Schülerinnen ernst, dann bleiben wir noch lange eine reine Mädchenschule“, kommentierte Schulleiterin Dorothee Spinrath die „alle Jahre wieder aufkommenden Gerüchte“.
Es sei, so Spinrath, zwar schon länger her, dass man nur zwei neue Eingangsklassen habe bilden können, doch ist dies sei „allein der rückläufigen Schülerinnenzahlen geschuldet“.
Die Sekundarschule Nordeifel liegt mit 88 Anmeldungen für die fünfte Klasse fast exakt beim Vorjahresergebnis und wird damit – wie im laufenden Jahr – an den beiden Standorten Simmerath und Hürtgenwald je zwei Eingangsklassen mit einer vorbildlichen Klassenstärke von 22 Kindern bilden können. Damit wird aber auch erneut eine Ausnahmegenehmigung durch die Schulbehörde erforderlich, die für den Hauptstandort Simmerath drei Züge vorsieht.
Sekundarschule wächst
Besonderheit an dieser Schule ist aber die sehr hohe Zahl von Anmeldungen in den älteren Jahrgängen. „Es vergeht keine Woche, wo nicht eine Anmeldung für die Klassen sieben, acht oder neun bei uns hereinkommt – und zwar von allen Schulformen und Schulen innerhalb und auch außerhalb des Schulverbandes Nordeifel“, hatte Schulleiterin Ursula Mertens den Zulauf im letzten Schulverband kommentiert. Dies führte auch dazu, dass für die Klassen acht und neun am Standort Simmerath bereits ein vierter Zug genehmigt wurde und dies möglicherweise auch für das siebte Schuljahr 2018/19 erforderlich sein wird.
Inda-Gymnasium gefragt
Bei der Abwanderung zu Schulen außerhalb des Schulverbandes Nordeifel haben die Gymnasien und Gesamtschulen in Aachen die größte Anziehungskraft, vor allem für Kinder aus der Gemeinde Roetgen. „Sollte die Stadt Aachen unserer sechsten Klasse zustimmen, so hätten wir 183 Neuaufnahmen“, sagt Arthur Bierganz, Schulleiter des Inda-Gymnasiums in Kornelimünster.
Insgesamt hatte das Inda über 200 Anmeldungen und musste 20 Schüler an die Stolberger oder an andere Aachener Gymnasien verweisen. 27 der angenommenen Schülerinnen und Schüler kommen nach Zählung des Schulleiters dieses Jahr aus Roetgen, Rott und Simmerath.
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