Versammlung der Simmerather SPD wählt neuen Vorstand. Gespräche mit Mitgliedern angekündigt.
SIMMERATH/LAMMERSDORF Auf der Jahreshauptversammlung der Simmerather SPD wurde erwartungsgemäß die vom Vorstand vorgeschlagene Gabriele Keutgen-Bartosch zur neuen Vorsitzenden gewählt (wir berichteten). Ob dem Ortsverband damit der erhoffte Befreiungsschlag im Hinblick auf die seit Monaten andauernden parteiinternen Konflikte und Streitereien gelingt, muss nun abgewartet werden. In der Versammlung schlugen die Wogen jedenfalls teilweise wieder hoch.
Nichts Genaues zu Konflikten
Manfred Sawallich hatte zu Beginn daran erinnert, dass die Neuwahl notwendig geworden war, weil Alina Offermann Mitte August nach einem mehrmonatigen Konflikt mit dem Vorstand als Vorsitzende zurückgetreten war. Als Grund hatte sie angegeben, sich nicht mehr mit dem Verhalten und den Entscheidungen des Vorstands des SPD-Ortsvereins identifizieren zu können. Näher wollten Sawallich und auch später Gregor Harzheim und Gabriele Keutgen-Bartosch nach Rückfragen aus der Versammlung hierauf nicht eingehen. Alle verwiesen hierzu auf Gespräche, die man zur Aufklärung mit den Mitgliedern in naher Zukunft führen wolle.
Die Causa der ehemaligen Vorsitzenden war nicht die einzige Personalie, welche den Ortsverein durchgeschüttelt hatte. Christoph Vormstein hatte zuvor offensichtlich im Zusammenhang mit den innerparteilichen Konflikten verärgert sein Ratsmandat niedergelegt. Hinzu kam schließlich noch, dass der ehemalige Vorsitzende des Gesamtpersonalrats der Stadt Aachen in die Schlagzeilen geriet. Fraktionsvorsitzender Gregor Harzheim hatte dazu vor Wochen auf die laufenden juristischen Untersuchungen und die für alle Beteiligten geltende Unschuldsvermutung verwiesen. Die betreffende Person sei daher weiterhin Mitglied der Simmerather SPD, vertrete sie auch im Gemeinderat und habe sich zudem große Verdienste erworben.
Darüber hinaus stritten die Genossen scheinbar über Monate vehement darüber, ob Gabi Offermann ihr Amt als Beisitzerin im Vorstand niedergelegt hat oder nicht. Zwischenzeitlich, so der neueste Stand, trat Offermann als Geschäftsführerin der SPD-Fraktion zurück, bewarb sich aber gleichzeitig bei den jetzigen Neuwahlen wieder als Beisitzerin. Das brachte in der Versammlung Lammersdorfs Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein in Rage, der in Zusammenhang mit der Kandidatur von Offermann und Verweis auf die zurückliegenden Vorgänge von einer „Unverschämtheit“ sprach. Zu weiteren Erläuterungen kam Hammelstein allerdings nicht, da er von Gregor Harzheim dahingehend barsch unterbrochen wurde, dass dies nicht „hierher gehöre.“ Offermann wurde schließlich mit drei Stimmen unter Zugrundelegen der Frauenquote in den Vorstand gewählt.
Neben ihr gehören Peter Falter, Siggi Lauscher, Herbert Bachhoven, Elgin Roeffen, Franz-Josef Hammelstein und Gregor Harzheim als Beisitzer dem Vorstand an. Zu den restlichen Vorstandswahlen hieß das Stichwort „Wiederwahl“: Manfred Sawallich und Rene Breuer (stellvertretende Vorsitzende), Norbert Brewer (Schriftführer), Martina Zoch (stellv. Schriftführerin) und Werner Helgers (Kassierer).
Topp jetzt Mitgliedsbeauftragter
Zur neuen Position des Mitgliedsbeauftragten hatte der Vorstand Marc Topp vorgeschlagen, wozu Christoph Vormstein auf der Versammlung spontan den jungen Yannik Wimmer als Gegenkandidat vorschlug. Dazu verwies Manfred Sawallich vor Wahlbeginn auf die fehlende Erfahrung von Wimmer. Bei der Wahl erhielt Topp, der an diesem Abend verhindert war (Vorstandssitzung der Rollesbroicher Karnevalisten), dann die meisten Stimmen, so dass er künftig als Mitgliedsbeauftragter den Ortsverband repräsentieren wird.
Am Ende der Versammlung ergriff Gregor Harzheim noch einmal das Wort. Zur Präsentation der SPD auf Bundesebene hielt er fest: „In der Causa Maaßen ist für mich das Maß des Erträglichen überschritten. Von der Führung der Bundes-SPD bin ich enttäuscht. Als Ortsverein sollten wir da ein klares Signal setzen.“
Bilder von der Mitgliederversammlung
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