Artemed muss die Geburtshilfe am Simmerather Krankenhaus „trotz intensivster Anstrengungen abmelden“. Kein Dienstplan möglich .
Simmerath/Nordeifel. Ein trauriger Tag für die Nordeifel: Bereits ab dem kommenden Monat wird es an der Eifelklinik Sankt Brigida in Simmerath keine Geburten mehr geben. Diese traurige Mitteilung machte Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar am Mittwochabend im Namen des Trägers Artemed öffentlich. In der kurz vor 19 Uhr verbreiteten Pressemitteilung heißt es unter anderem:
„Nach aufreibenden Wochen und Monaten ist heute Nachmittag in der Eifelklinik St. Brigida in Simmerath die Befürchtung Gewissheit geworden: Nachdem drei der vier im Haus tätigen Beleghebammen kurzfristig und völlig überraschend ihr Engagement gekündigt hatten und auch vor dem Hintergrund der Einbeziehung potentieller neuer Kolleginnen kein lückenloser Dienstplan aufgestellt werden konnte, wird man die Geburtshilfe des Hauses nun abmelden müssen. Den werdenden Müttern, die die Geburt ihres Kindes bereits in der Eifelklinik angemeldet haben, steht das Klinikteam mit allen verbleibenden Mitteln zur Seite.“
Man habe sich, so heißt es weiter, „sehr intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob wir unsere Beleghebammen, mit denen wir über viele Jahre ein sehr vertrauensvolles und partnerschaftliches Verhältnis gepflegt haben, in ihrer Belastung wirklich einfach nicht gehört haben“, so Chefarzt Dr. Andreas Cousin. „Allerdings hatten wir über die Jahre hinweg sowohl angeboten, das Team zu erweitern als auch in den letzten Wochen Gespräche mit 13 potentiellen Kolleginnen geführt. Schlussendlich aber wurde deutlich, dass auch mit neuen Kolleginnen kein lückenloser Dienstplan aufgestellt werden kann.“
Kooperation mit Luisenhospital
Für den Juni habe man die Durchführung hebammengestützter Geburten in der Eifelklinik noch sicherstellen können – das betrifft knapp die Hälfte der 47 Schwangeren, die sich bereits bis Mitte Oktober zur Geburt im Simmerather Krankenhaus angemeldet haben. „Diejenigen, deren geplanter Entbindungstermin nach dem 30. Juni liegt, werden in den nächsten Tagen persönlich von Chefarzt Dr. Cousin telefonisch kontaktiert und beraten. Eine Kooperation mit dem Aachener Luisenhospital steht bereits. Ebenso wird eine ärztliche Notrufnummer im Simmerather Krankenhaus eingerichtet, an die sich schwangere Frauen rund um die Uhr wenden können.“
Bildquelle: Eifeler Wochenspiegel, Eigenmontage Text
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