Simmerath. Die Frage, ob die Südkommunen Monschau und Simmerath die Aufgaben der Unteren Bauaufsichtsbehörde der Städteregion Aachen übernehmen, ist vom Tisch. In der Ratssitzung am Donnerstagabend folgte der Gemeinderat mehrheitlich der Beschlussvorlage der Verwaltung, es bei der bisherigen Regelung zu belassen.
Finanzielle Mehrbelastungen in Höhe von rund 450.000 Euro, die auf die beiden Kommunen zugekommen wären, waren für die Entscheidung ausschlaggebend. Zur Ausgangslage erläuterte Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, dass bei Kommunen unter 25 000 Einwohnern die Städteregion die Aufgaben der Unteren Bauaufsichtbehörde übernehme. Bei einem Zusammenschluss von Monschau und Simmerath (Roetgen hatte diesbezüglich sein Desinteresse signalisiert) wäre diese Grenze erreicht/überschritten worden. Allerdings hätte eine Übernahme der Aufgaben zu den genannten Mehrkosten für die beiden Kommunen geführt.
Sowohl Christoph Poschen (CDU) als auch Siegfried Lauscher (SPD) sprachen sich daher gleichfalls gegen eine Übernahme der Aufgaben der Unteren Bauaufsichtsbehörde aus. Hermann-Josef Bongard (FDP) sah dies anders. Hier würde leichtfertig eine Chance vertan, und er vermisse die Kontaktaufnahme zur Nachbarkommune. Hierzu stellte Bürgermeister Hermanns klar, dass eine solche erfolgt sei. Er habe sich diesbezüglich mit Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter ausgetauscht. „Frau Ritter und ich haben uns über dieses Thema unterhalten und wir waren uns in der Sache einig.“
Neben Bongard (FDP) stimmte auch CDU-Ratsherr Jens Wunderlich gegen den Beschluss. Wunderlich führte hierzu Solidarität mit seinen Berufskollegen (Architekten) an.
Ein Platz blieb bei der zwölften Sitzung des Rates der Gemeinde Simmerath unbesetzt. In Gedenken an den am Montag überraschend verstorbenen Claus Brust (UWG) hatte man ein Blumenbouquet an dessen Sitzplatz platziert. Zu Beginn der Sitzung hatte Bürgermeister Hermanns in bewegenden Worten nochmals zum Tod von Brust Stellung bezogen und auch noch einmal dessen politisches Wirken Revue passieren lassen. Hermanns erläuterte, dass er Brust nach Absprache mit dessen Familie am Montag noch im Aachener Klinikum besucht habe. Hermanns würdigte Brust als „Urgestein der UWG-Fraktion“, der sich mit seiner Arbeit für die Bürger der Gemeinde Simmerath verdient gemacht habe. „Werte wie Freiheit und Demokratie waren für ihn ganz wichtig. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie“, hielt der Bürgermeister abschließend fest.
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