Kesternicher Sport- und Kulturzentrum mit Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. Neuer Vorplatz soll das Werk baulich abrunden.
KESTERNICH Die Wintersonne lachte vom blauem Himmel, der Vereinsweg war frisch asphaltiert worden, und die Menschen strömten in Massen an den Ortsrand von Kesternich: Hier gab es etwas zu feiern. Ortsvorsteher Sascha Schmitz sprach später „vom größten jemals in Kesternich zu stemmenden Projekt“, und Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns von einem „ganz besonderen Tag für Kesternich und die Gemeinde Simmerath“: Auf der Höhe wurde das neu errichtete Sport- und Kulturzentrum offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Aus Kunstrasenplatz, Dorfgemeinschaftshaus und Sporthalle besteht der Gebäudekomplex, der hier in den vergangenen zwei Jahren unter Federführung des TSV Kesternich und der Dorfgemeinschaftshaus GmbH auf der grünen Wiese entstand. Fünf Kesternicher Ortsvereine, die hier eine neue Heimat finden werden, haben das Projekt realisiert. Wie das Ergebnis sich nach diesem Kraftakt darstellt, konnten am Sonntag hunderte Besucher im Rahmen eines Tages der offenen Tür im nun fast komplett fertiggestellten Gebäudekomplex hautnah erleben.
Mit der Europahymne hieß das Trommler- und Pfeiferkorps Kesternich die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) musikalisch willkommen, ehe Ralf Stollenwerk, der Vorsitzende des TSV Kesternich, für die Dorfgemeinschaftshaus GmbH eine lange Liste des Dankes an die Adresse aller am Projekt Beteiligten vortrug. Die meisten davon hatten bereits am Freitagabend auf das gelungene Gemeinschaftswerk im Rahmen eines Helferabends angestoßen. 175 Einladungen an ehrenamtliche Helfer waren dazu verschickt worden.
Große Unterstützung
Dieses Mega-Gebäude sucht seinesgleichen.
Sascha Schmitz
Ortsvorsteher
„Der Traum vom DGH ist wahr geworden“, sagte Volker Stollenwerk für die GmbH, und erinnerte daran, dass bereits Mitte der 1970er Jahre erste Überlegungen für einen unabhängigen dörflichen Treffpunkt aufgekommen seien. Aber erst 1996 nahm die Initiative konkrete Formen an. Es gab aber auch Widerstände, und am Ende wurde die fast fertige Planung im Jahr 2003 per Gerichtsbeschluss gekippt, da Probleme mit der Nähe zur Wohnbebauung nicht ausgeräumt werden konnten. Der dritte Versuch, ein neues Sport- und Kulturzentrum für das Dorf zu errichten, war aber dann von Erfolg gekrönt, und ab 2009 startete das Projekt mit dem Alternativ-Standort auf der grünen Wiese schrittweise in die Umsetzung. Doch es sollte noch bis September 2017 dauern, ehe der erste Spatenstich stattfand. Dass die Umsetzung am Ende so reibungslos funktioniert habe, sei auch der großen Unterstützung zahlreicher örtlicher Unternehmen zu verdanken, hob Volker Stollenwerk hervor.
Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns legte den Fokus seiner Betrachtungen auf das enorme Maß an geleisteter Arbeit durch die Dorfgemeinschaft. Rund 15.000 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit seien hier absolviert worden. Dieser Einsatz verdiene „höchste Hochachtung“ und „höchsten Respekt“. Er lobte die Standfestigkeit und Beharrlichkeit, mit der die Verantwortlichen stets an das Projekt geglaubt und Verantwortung übernommen hätten, wohl die wissend, dass diese kreditfinanzierte Maßnahme „auch manch eine schlaflose Nacht“ bereitet habe.
Auch der stellvertretende Städteregionsrat Axel Wirtz fand anerkennende Worte. Er sprach von einer „außergewöhnlichen Leistung einer stabilen Dorfgemeinschaft“ und einem „herausragenden Beispiel für bürgerliches Engagement“.
Antrag für Vorplatz eingereicht
„Dieses Mega-Gebäude sucht seinesgleichen“, wertete Ortsvorsteher Sascha Schmitz den neuen Treffpunkt für Sport und Kultur, dachte aber auch schon an die Zukunft. Bei der Bezirksregierung habe man einen Antrag eingereicht, um im Rahmen einer Dorferneuerungsmaßnahme auch noch den Vorplatz herzurichten.
Den abschließenden Akt des offiziellen Teils vollzog dann Pastor Michael Stoffels mit der Einsegnung des Gebäudes. Dabei erbat er Gottes Segen „dafür, dass in diesem Haus immer die Freude im Vordergrund steht“.
Den ganzen Nachmittag über herrschte dann rege und freudvolle Betriebsamkeit im Gebäude. Die „Kaschemme“, der neue gesellige Treffpunkt, war stark frequentiert, und in der Sporthalle gaben die Abteilungen des TSV Kesternich und der KG Kester Lehmschwalbe Einblick in ihre Aktivitäten. Die Schützenbruderschaft war ebenfalls am Start, und den Höhepunkt des unterhaltsamen Teils lieferte der Kölsche Karnevalist Torben Klein mit seinem Soloprogramm.
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