Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar äußert sich zur drohenden Schließung der Radiologie für Kassenpatienten.
Simmerath Im Falle der drohenden Schließung der Radiologie an der Eifelklinik in Simmerath für Kassenpatienten hat sich nun auch deren Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar geäußert. Er reagiert damit auf die Aufforderung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO), auch seitens des Krankenhauses die Planungen zur Gründung einer radiologischen Zweigpraxis in Simmerath voranzutreiben.
KVNO-Sprecher Christoph Schneider hatte in der letzten Samstag veröffentlichten Stellungnahme der Eifelpraxis vorgeworfen, den Plan einer Gemeinschaftspraxis zur Gründung einer radiologischen Zweigpraxis am Krankenhaus in Simmerath nicht mehr weiterverfolgt zu haben. In der Antwort der Geschäftsführung des Simmerather Krankenhauses, die auch dem Simmerather Bürgermeister sowie den umliegenden Kommunen zugeleitet wurde, heißt es nun dazu:
„Aus unserer Sicht sollten alle Bürger der Nordeifel vor Ort in Simmerath Zugang zu einer radiologischen Diagnostik haben. So hat sich die Artemed als Träger von der Übernahme des Hauses an dafür eingesetzt und seit acht Jahren versucht, eine radiologische Praxis für die Region zu gewinnen. Nach vielen Gesprächen mit über 30 radiologischen Praxen und Praxisketten mussten wir feststellen, dass keine der Praxen zu diesem Schritt bereit war. Die notwendige Ausstattung hat die Artemed dann selbst finanziert und die Abteilung mit einem neuen MRT, CT und digitalem Röntgen ausgestattet.
Kein Partner gefunden
Nachdem es gescheitert ist, einen Radiologen als Kooperationspartner zu ermutigen, um auch Kassenpatienten behandeln zu dürfen, hat die Klinik am 19. Januar 2018 einen Antrag auf Sonderbedarf gestellt.
Eine Praxiskette aus der Region hat sich kurz vor Verhandlung des Antrages im Zulassungsausschuss gemeldet, was die Klinikleitung verwundert hat, da diese Praxis bereits im Jahr 2014 abgelehnt hatte, sich in der Eifel zu engagieren.
Vor dem Hintergrund der Erfahrung in der Vergangenheit und dem Zeitpunkt der Interessenbekundung ist die Klinik nun zum einen skeptisch, ob hier ein ernsthaftes Interesse besteht, zum anderem müsste die Praxis nun eine erhebliche Kaufpreiszahlung für die Geräteausstattung und den bereits erfolgten Ausbau der Räumlichkeiten leisten.
Sowohl für die Klinik als auch aus kommunaler Sicht ist das sehr befremdlich. Nachdem man über acht Jahre nun letztendlich vergeblich versucht hat, einen radiologischen Sitz für die Region zu gewinnen, taucht kurz vor der Anhörung des Zulassungsausschusses das Angebot für einen halben Sitz über Dritte auf.
Dies stellt für die Eifelklinik auch deshalb eine schwierige Situation dar, weil sie bereits am 1. Januar 2019 ein Medizinisches Versorgungs-Zentrum (MVZ) für Radiologie gegründet und die notwendigen Ärzte dafür eingestellt hat.
Natürlich wird die Klinik der Bitte der KVNO nachkommen erneut in die Verhandlungen einzutreten, darüber hinaus sollte die KVNO jedoch auch aktiv darauf hinwirken, dass bei erneuten Verhandlungen mit externen Radiologen ein für die Eifelklinik zumutbarer Rahmen geschaffen wird. Den Vorwurf, die Klinik würde sich gegen eine erneute Verhandlung verwehren, weist das Krankenhaus zurück, da ja bereits ein Termin vereinbart wurde.“
Gefällt's? Empfehle uns weiter!