Franz-Josef Hammstein: Die Eltern haben sich mit der neuen Situation arrangiert
Simmerath. 121 Kinder werden nach derzeitigem Stand im kommenden August an den drei Grundschulstandorten der Gemeinde Simmerath eingeschult.Damit wird die im Vorjahr eingeläutete Veränderung der Grundschullandschaft mit der Reduzierung von vier auf drei Standorte vollzogen.
In der Anmeldefrist gingen bei der Schulverwaltung so viele Anmeldungen ein, dass an allen drei verbleibenden Grundschulen zwei Eingangsklassen gebildet werden können.
Der Simmerather Rat hatte im vergangenen April, nach mehrfacher Vorberatung durch den Generationen-, Schul- und Sozialausschuss, beschlossen, im laufenden Schuljahr 2015/16 letztmalig eine Eingangsklasse an der Gemeinschaftsgrundschule Kesternich zu bilden, da die Kinderzahlen insbesondere in Kesternich, im weiteren verlauf aber auch in Steckenborn, laut Schulentwicklungsplan und damals aktuellen Geburtenzahlen deutlich zurückgehen werden. Die Entscheidung, den Standort Kesternich aufzugeben, war auf heftigen Widerstand der Eltern und auch kontroverse Meinungen in der Politik gestoßen, wurde aber letztlich durchgesetzt.
Zum Schuljahr 2016/17 wurde den Eltern der Schulneulinge aus Kesternich, Einruhr, Erkensruhr und Hirschrott das Angebot unterbreitet, ihre Kinder an der Gemeinschaftsgrundschule Steckenborn anzumelden. Das zentrale Anmeldeverfahren bei der Gemeinde Simmerath endete am 14. September und bekräftigte den Trend rückläufiger Schulanmeldungen in der Gemeinde Simmerath. „Es konnte aber erfreulicherweise festgestellt werden, dass alle Eltern aus den Ortschaften aus Kesternich, Einruhr, Erkensruhr und Hirschrott ihre Kinder an der GGS Steckenborn angemeldet haben“, lobte die Verwaltung das Anmeldeverhalten der neun zunächst von der Schließung in Kesternich betroffenen Familien (acht aus Kesternich, eine aus Erkensruhr).
Zusammen mit insgesamt 30 weiteren angemeldeten Kindern aus Steckenborn, Strauch, Rurberg und Woffelsbach kann die GGS Steckenborn bei 39 Kindern somit am 25. August zwei Eingangsklassen ins Rennen schicken. Dies gilt auch für die Kalltalschule in Lammersdorf (36 Anmeldungen) und die Katholische Grundschule im Zentralort Simmerath (46 Kinder). „Dabei ergeben sich kleine bis mittelgroße Klassen von 18 bis 23 Kindern“, so die Verwaltung.
Bernd Goffart, CDU-Vertreter aus Kesternich, lobte im Schulausschuss „die Geschlossenheit der Eltern aus Kesternich und Einruhr/Erkensruhr bei der Anmeldung“ und freute sich über eine harmonisierte Schullandschaft mit je zwei ersten Klassen an drei Standorten und weiterhin sechs Lehrkräften für die ersten Schuljahre. Auch Franz-Josef Hammelstein (SPD) stellte fest: „Die Eltern haben sich mit der neuen Situation arrangiert.“ Mit Klassenstärken von 23 Kindern sei Simmerath allerdings an der Obergrenze und man müsse sehen, „wie wir verfahren, wenn noch Flüchtlingskinder hinzukommen“, so Hammelstein. Dies sei, sagte Simmeraths Schulleiterin Bettina Fricke, derzeit nicht akut, denn anders als in Steckenborn und Lammersdorf, wo je zwei Kinder aus Flüchtlingsfamilien für die OGS angemeldet wurden, sei in Simmerath bislang noch kein Flüchtlingskind aufgetaucht.
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