Aufgrund von Lieferschwierigkeiten gibt es eine mindestens vierwöchige Zwangspause. Auch Herbstmarkt ist betroffen.
Simmerath. Die Sanierung des Rathausplatzes in Simmerath läuft nicht planmäßig. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es eine mehrwöchige Verzögerung beim Fertigstellungstermin geben wird. Als Folge des Aufschubes wird auch der Simmerather Herbstmarkt beeinträchtigt. Als Grund für die Verzögerung nannte Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns auf Nachfrage Lieferengpässe bei bestimmten Formteilen, die individuell angefertigt werden müssen. Der Zeitplan für die Sanierung des Platzes innerhalb von nur vier Monaten war ohnehin sehr sportlich angesetzt, und hätte nur funktioniert, wenn alles reibungslos verlaufen wäre, was aber erfahrungsgemäß bei einer größeren Baumaßnahme selten der Fall ist.
Kleiner Rathausplatz fast fertig
Michael Bongard vom Tiefbauamt der Gemeinde Simmerath hatte bereits vor drei Wochen gesagt, dass die beauftragte Firma volle Auftragsbücher habe und infolgedessen bereits Lieferengpässe angekündigt habe. Geplant war ursprünglich, dass der Rathausplatz bis zum 15. Oktober pünktlich zum Herbstmarkt so weit fertiggestellt sein sollte, dass das Marktgeschehen nicht behindert wird.
Karl-Heinz Hermanns geht davon aus, dass die Baustelle nun vier bis fünf Wochen ruhen wird. Da das Material für die Herrichtung des kleinen Rathausplatzes an der Kammerbruchstraße, dem ersten Bauabschnitt, komplett vorhanden ist, können hier die Arbeiten fortgesetzt werden. Bis zum Ende der Woche soll dieser Bereich bereits fertiggestellt sein. Danach gibt es eine längere Pause.
Karl-Heinz Hermanns
Bürgermeister Simmerath
Wegen der Verzögerung ist zum Herbstmarkt die Fläche vor dem Rathaus nur eingeschränkt nutzbar. Wie viele Marktbeschicker davon betroffen sind, kann nicht gesagt werden, da es derzeit Überlegungen gibt, eventuell zusätzliche Marktflächen in andere Bereiche zu verlagern.
Die eventuell betroffenen Marktbeschicker seien, so der Bürgermeister, auch bereits im Vorfeld darauf hingewiesen worden, dass es wegen der Baustelle eventuell zu Unplanmäßigkeiten kommen könnte. Karl-Heinz Hermanns bezeichnet die Verzögerung als ärgerlich, aber nicht als dramatisch: „Für die Situation kann letztlich niemand verantwortlich gemacht werden.“ Wichtig sei, dass sich die erzwungene Baupause nicht auf den Kostenrahmen auswirken werde.
Am 23. Mai hatte der Gemeinderat die Auftragsvergabe beschlossen, die einen Tag später der Firma Backes erteilt wurde.
In drei Bauabschnitten zu einem stufenlosen Rathausplatz
Unmittelbar nach dem Frühjahrsmarkt Mitte Juni fiel der Startschuss für die Komplettsanierung des Simmerather Rathausplatzes. Die Maßnahme ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Zunächst wird der kleine Rathausplatz fertiggestellt, ehe der zweite Abschnitt von der ehemaligen Treppe bis zum Rathaus in Angriff genommen wird. Der dritte Bauabschnitt reicht dann vom Rathaus bis zur Fuggerstraße. Insgesamt werden 4000 Quadratmeter neues Pflaster verlegt. Die Entwurfsplanung stammt vom Büro 3+Freiraumplaner Aachen. Das gesamte Rathausumfeld wird mit einer stufenlosen Oberfläche versehen, die anliegenden Geschäftslokale sollen auch barrierefrei erreichbar sein.
Auf dem Rathausplatz werden rund 20 Stellplätze ausgewiesen. Weitere 20 öffentliche Parkplätze finden sich seit einiger Zeit auf dem Mitarbeiterparkplatz der Verwaltung. Hier können Besucher der umliegenden Geschäfte und Einrichtungen zwei Stunden kostenlos parken.
Die überörtliche Bedeutung des Platzes soll auch deutlich werden in der Verlegung von 18 Basaltsteinen, in die die Namen aller Simmerather Ortsteile eingefräst werden. Insgesamt werden dafür 18 Schriftzüge hergestellt, die aus 174 Zeichen bestehen.
Ende März 2017 hatte die Gemeindeverwaltung den langersehnten Förderbescheid für die barrierefreie Neugestaltung des Rathausplatzes erhalten, die nahezu eine Million Euro kosten wird und zu zwei Dritteln von der Gemeinde Simmerath finanziert wird. Mit 369 000 Euro fördert die Bezirksregierung die Maßnahme; der Eigenanteil der Gemeinde Simmerath beträgt 622 000 Euro.