Eifeler Nachrichten, Peter Stollenwerk

Simmerath strahlt in neuem Laternenlicht

Umrüstung von Quecksilberdampflampen auf LED innerhalb eines Jahres abgeschlossen. Stromverbrauch sinkt um die Hälfte.

Simmerath. 2637 Leuchten sind inzwischen im Gemeindegebiet Simmerath umgerüstet worden. Bis auf 144 Leuchten in Simmerath, Strauch, Erkensruhr und Eicherscheid ist damit nach gut einem Jahr die Umrüstung der Straßenbeleuchtung von Quecksilberdampflampen auf LED so gut wie abgeschlossen. Die restliche Umrüstung soll bis Ende April erledigt sein. Vor zwei Jahren stellte die Stawag, die inzwischen mit der EWV eine neue Netzgesellschaft bildet, das neue Pilotprojekt im Versorgungsbereich des Energieversorgers vor. Zum Austauschprogramm zählten dabei auch die 548 Sonderleuchten und dekorativen Leuchten. Zum aktuellen Sachstand der Umrüstung, die bei 96 Prozent liegt, berichtete jetzt Stawag-Ingenieur Bernd Lohmann einmal mehr in der Sitzung des Simmerather Tiefbau-, Verkehrs- und Denkmalausschusses. Die 100 Prozent-Marke wird die Umrüstung nicht erreichen, denn bei rund 100 Deko-Leuchten ist es laut Lohmann energietechnisch nicht sinnvoll, eine Umrüstung vorzunehmen.

Einige individuelle Lösungen

Noch nicht umgerüstet wurde auch die Beleuchtung bei angestrahlten Objekten im Gemeindegebiet. Hier sind individuelle Lösungen gefragt, die in spätestens vier Monaten umgesetzt sein sollen.

Mit fortschreitender Umrüstung wurden auch Anpassungswünsche von Bürgern laut, die kurzfristig umgesetzt wurden. Laut Gemeindeverwaltung handelte es sich „um eine überschaubare Anzahl im niedrigen zweistelligen Bereich“. Stawag und Verwaltung stellten übereinstimmend fest, dass die Rückmeldungen aus der Bevölkerung „durchweg positiv“ gewesen seien, zumal die Stawag bereits im November und Dezember das Beleuchtungsniveau angepasst habe. Ein großer Vorteil der Umrüstung besteht darin, dass jede Leuchte separat in ihrer gewünschten Helligkeit mit einem Programm steuerbar ist.

Ich laufe nicht durch den Ort, um festzustellen, wo es zu hell oder zu dunkel sein könnte.

Stefan Haas
Ortsvorsteher Simmerath

Der wesentliche Aspekt bei der LED-Umrüstung ist selbstverständlich der Effekt der Energieeinsparung. Obwohl konkret mit dem Austausch der Leuchten erst im Mai 2017 begonnen wurde, ist dieser Effekt bereits markant spürbar. Der Stromverbrauch wurde bereits um 40 Prozent gesenkt, die Stromkosten um 35 Prozent. Für das laufende Jahr 2018 sieht die Rechnung noch besser aus. Gegenüber 2016 sollen sich der Stromverbrauch um 60 Prozent und die Stromkosten um 50 Prozent verringern.

Antrag zu Kontrollen vor Ort

In Zusammenhang mit der LED-Umrüstung hatte die SPD-Fraktion nun beantragt, dass aufgrund von Reaktionen aus der Bürgerschaft die Ortsvorsteher die Beleuchtung in den einzelnen Orten in Augenschein nehmen und auflisten sollten, wo Anpassungen an die Beleuchtungsintensität des neutral-weißen LED-Lichtes erforderlich seien. „Verwundert“ zeigte sich Heribert Linscheid (CDU) über diesen Antrag, habe sich das Verfahren, dass Bürger ihre Wünsche der Verwaltung bzw. der Stawag melden würden, doch in der Vergangenheit bewährt. Mehrere Ortsvorsteher sagten in der Sitzung, dass ihnen von Beschwerden nichts bekannt sei. Simmeraths Ortsvorsteher Stefan Haas, der ebenfalls festhielt, aus der Bevölkerung bislang keine Meldung zur Straßenbeleuchtung erhalten zu haben, lehnte es kategorisch ab, „durch den Ort zu laufen und festzustellen, wo es zu hell oder zu dunkel sein könnte“. Folge er dem Antrag der SPD, „dann wird es mit Sicherheit Anrufe bei mir geben“.

In einem anderem Punkt aber fand die SPD die Unterstützung des Ausschusses. Als „großes Ärgernis“ bezeichnete es Marc Topp, dass durch Bewuchs am Straßenrand die Lichtleistung von Straßenlaternen oft stark eingeschränkt werde. Die Gemeinde solle hier aktiv werden und das Astwerk zurückschneiden.

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