Noch vor Karneval soll die Pflasterung abgeschlossen sein. Voraussichtlich Ende März wird die Fläche dann komplett fertig sein.
Simmerath. Die Sanierung des Rathausplatzes in Simmerath ist zwar von der Zeitschiene her etwas aus der Spur geraten, aber an die Verzögerung bei der baulichen Ausführung denkt nun, wenige Wochen vor der Fertigstellung der weitläufigen Fläche, niemand mehr. Nur noch der Bereich vor der Caritas-Tagespflege bis zur Fuggerstraße ist eine unpassierbare Baustelle. Wenn hier das neue Pflaster verlegt ist, dann wird sich die 4000 Quadratmeter große Fläche in neuer geschlossener Optik darbieten. Noch vor Karneval sollen die restlichen Pflasterarbeiten abgeschlossen sein; dann können auch die Absperrungen entfernt werden. Nur ein Wintereinbruch könnte die Planung noch aus dem Takt bringen. Ab nächste Woche wäre der Rathausplatz dann bereits fußläufig nutzbar. Ende März soll die umfangreiche Maßnahme, mit der im Juni 2017 begonnen wurde, dann endgültig abgeschlossen sein. Es sind noch viele Detailarbeiten zu erledigen.
Durchgehend barrierefrei
Auch jetzt wird die Fläche bereits von Fußgängern genutzt, auch wenn der Basaltsplit, der in die Pflasterfugen einregnen soll, noch unter den Schuhen knirscht. Leicht ansteigend läuft die neue Pflasterfläche auf den Haupteingang des Rathauses zu, der nun ohne Stufen erreicht werden kann. Absolute Barrierefreiheit war aber nicht nur vor dem Rathaus eine der zentralen Forderungen bei der Neugestaltung des Platzes.
Trotz einer Vielzahl von Stufen ist für Gehbehinderte jeder Punkt des Platzes ohne Schwierigkeit zu erreichen. Dies gilt auch für den kleinen Rathausplatz mit den beiden auslaufenden Stufen vor dem Fotogeschäft Schiller, die zeitweise für Irritationen gesorgt hatten. Hätte man den Bereich vom Geschäftseingang zur Robert-Koch-Straße hin gepflastert, hätte das Gefälle über sechs Prozent betragen, was nicht mehr den Richtlinien für Barrierefreiheit entsprochen hätte, erläutert Michael Bongard vom Tiefbauamt der Gemeinde Simmerath. Der kleine Rathausplatz, der laut Ratsbeschluss im vorigen Jahr in Dr. Fritz-Platz umbenannt wurde, wurde bereits baulich abgenommen. Mit viel Aufwand wurde auch ein barrierefreier Zugang vom Rathausparkplatz hergerichtet, wie auch ein ebensolcher Zugang zur öffentlichen Toilette am Rathaus, der mit 5,9 Prozent Steigung gerade noch die Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt.
Auf dem Rathausplatz werden rund 20 Stellplätze ausgewiesen. Weitere 20 öffentliche Parkplätze befinden sich bereits seit einiger Zeit auf dem Mitarbeiterparkplatz der Verwaltung. Hier können Besucher der umliegenden Geschäfte und Einrichtungen zwei Stunden kostenlos parken.
Begutachtet werden von den Bürgern auch bereits mit Vorliebe die Basaltsteine, in die die Namen aller Simmerather Ortsteile eingefräst wurden. Mit diesen 18 Steinen soll die überörtliche Bedeutung des Platzes herausgestellt werden. Hirschrott, Erkensruhr, Einruhr, Hammer, Eicherscheid und Dedenborn sind bereits verlegt. Vor dem Haupteingang wird standesgemäß der Schriftzug für Simmerath plus Ortswappen seinen Platz bekommen.
An Weihnachtsbaum gedacht
An Ort und Stelle befinden sich bereits die Versorgungspoller, die bei Veranstaltungen Strom und Wasser bereitstellen, und zusätzlich zur Planung wurde noch gerne die Idee aufgenommen, eine dauerhafte Befestigung für einen Weihnachtsbaum einzubauen. 18 Bäume wurden neu gepflanzt, und als Blickfang soll einmal die in der Nähe des Brunnens befindliche geschlitztblättrige Buche dienen, die derzeit aber noch keine Alleinstellungsmerkmale aufweist.
Verzögerungen bei der Lieferung von L-Steinen und Blockstufen hatten im Frühherbst vorigen Jahres zur einer mehrwöchigen Stilllegung der Baustelle geführt und auch zu Einschränkungen bei der Ausrichtung des Herbstmarktes geführt.
Diese Verzögerung hatte der Gemeindeverwaltung Kritik eingebracht; inzwischen aber würden angesichts der nahenden Fertigstellung die positiven Rückmeldungen überwiegen, sagt Michael Bongard. Die sehr gute Umsetzung der Planung einschließlich der komplett vorhandenen Barrierefreiheit fänden viel Lob bei den Bürgern. (P. St.)
Maßnahme kostet fast eine Million Euro
Ende März 2017 hatte die Gemeindeverwaltung Simmerath den langersehnten Förderbescheid für die barrierefreie Neugestaltung des Rathausplatzes erhalten, die nahezu eine Million Euro kosten und zu zwei Dritteln von der Gemeinde Simmerath finanziert wird. Mit 369 000 Euro fördert die Bezirksregierung die Maßnahme; der Eigenanteil der Gemeinde Simmerath beträgt 622 000 Euro.
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