Die Geburtenzahlen steigen in allen drei Nordeifelkommunen. Auch Geburtshilfe spürt den Baby-Boom.
NORDEIFEL So viele Babys wurden schon lange nicht mehr in der Nordeifel geboren: Insgesamt 327 zählten die Einwohnermeldeämter der Kommunen Monschau, Simmerath und Roetgen ein paar Tage vor dem Jahresende. Wie viele es am Ende tatsächlich sind, wird erst im neuen Jahr ausgezählt. Fest steht aber jetzt schon: Es ist der höchste Wert seit 2001 (331 Babys).
Zwar schwanken die Geburtenzahlen von Jahr zu Jahr, doch zeichnet sich insgesamt ein wachsender Kurs ab. In allen drei Nordeifelkommunen wurden 2018 mehr Kinder geboren als im Vorjahr. Vergleicht man die Gesamtzahlen aus 2018 mit 2017, ist ein Anstieg um rund 20 Prozent zu erkennen. So wurden 2017 insgesamt 300 Babys in der Nordeifel geboren, also gut 27 weniger als 2018. Im Jahr 2016 wurden zwar deutlich mehr Entbindungen (317) gezählt, doch waren darunter auch einige Flüchtlingsfrauen, die vorübergehend in der Nordeifel wohnten. Zum Beispiel gebaren in der Eifelklinik St. Brigida 2016 noch 22 geflüchtete Frauen ein Kind, 2017 war es nur noch eine geflüchtete Frau, berichtet Chefarzt Dr. Andreas Cousin.
Ein Christkind
Dementsprechend verläuft auch die Kurve der Geburtenzahlen in der Eifelklinik. Auch dort waren es 2016 mit 315 Babys deutlich mehr Geburten als im Folgejahr, als 293 Kinder auf Station Eins zur Welt kamen. Und auch 2018 ist für die Geburtshilfestation ein Baby-Boom-Jahr: Insgesamt wurden 320 Kinder dort (Stand 28.12.2018) geboren – so viele wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Darunter auch ein „Christkind“, das an Heiligabend das Licht der Welt erblickte.
Da die meisten Frauen, die in der Eifelklinik entbinden, auch in der Nordeifel leben, ist die Differenz der Gesamtzahl und der Zahl der Geburtsstation gering. Manche Frauen bekommen ihre Geburten auch Zuhause oder in anderen Krankenhäusern. Etwa die Geburten von Zwillingen oder Säuglingen vor der 37. Schwangerschaftswoche gelten als Risikogeburten und sind daher nicht in der Eifelklinik möglich. Ambulante Geburten, bei denen die Frau kurz nach der Entbindung wieder nach Hause gehen kann, habe es 2018 nur wenige gegeben in der Eifelklinik.
Insgesamt stimmt die Entwicklung der Zahlen die Mitarbeiter der Geburtsstation sehr positiv. Die Zahlen untermauern, welche Rolle die Geburtshilfe für die Region spielt. Noch im Frühjahr stand sie kurz vor einer Schließung, weil Hebammen fehlten. Mit Unterstützung der Verwaltung und vieler Bürger, die sich für einen Erhalt eingesetzt haben, konnte die Geburtshilfe schließlich gesichert werden. Mittlerweile arbeiten wieder 13 Hebammen dort.
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