Die Kommunen verteilen Baumwollmasken an alle, die eine haben möchte. Große Nachfrage. Näherinnen bekommen eine Pause.
NORDEIFEL Alle Bürger in Monschau, Simmerath und Roetgen, die einen Baumwoll-Mund-Nasen-Schutz haben möchten, sollen einen erhalten. Das ist das Ziel, das sich die Bürgermeister der drei Kommunen gesetzt haben. Um das zu erreichen, setzte sie auf das Engagement Eifeler Bürgerinnen. Freiwillig nähen seit über einer Woche zahlreiche fleißigen Näherinnen diese Mundschutze. Um alle Bürger in der Regio zu versorgen, bräuchte man rund 35.000 Stück rechnet Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermans vor.
Zunächst war geplant, die Masken erst an die Unternehmen und dann an die Privathaushalte zu verteilen, doch von dem Plan sind die Kommunen abgerückt. Jeder, der eine Maske benötigt, kann sich bei dem für ihn zuständigen Rathaus (Simmerath: Tel. 02473/6070, E-Mail: gemeinde@simmerath.de, Monschau: Tel. 02472/810, E-Mail: stadtverwaltung@monschau.de, Roetgen: Tel. 02471-810) melden. Pro im Haushalt lebender Person und pro Mitarbeiter im Unternehmen gibt es jeweils eine Maske. Insgesamt haben die Näherinnen etwa 18.000 Masken genäht, davon haben die Kommunen seit vergangenem Donnerstag schon rund 14.300 verteilen lassen. In Simmerath, berichtet Hermanns, hätten bereits am Donnerstag Ehrenamtler und Ortsvorsteher über 1000 Masken an Privatpersonen ausgeliefert. Am Dienstag waren es insgesamt bereits 3600. Dazu kommen noch einmal rund 3000 für Firmen. Derzeit nimmt die Nachfrage laut Aussage von Hermanns etwas ab.
In Monschau sind die Masken ebenfalls gefragt: Rund 4700 Mund-Nasen-Schutze hat die Stadt ihren Bürgern zukommen lassen, davon gingen rund 1700 an Privathaushalte.
Die Bürger fragen per E-Mail oder per Telefon an. „Rund 100 Anfragen hatten wir seit Ankündigung der Aktion am vergangenen Mittwoch pro Tag. Im Durchschnitt nehmen die Leute zwei bis 2,5 Masken“, erklärt Andrea Compes, Leiterin der Zentralen Dienste bei der Stadt Monschau. Sie hat zwar derzeit das Gefühl, dass die Nachfrage etwas abflache, rechnet aber nicht damit, dass sie einbricht. „Die Näherinnen versuchen, mit der Produktion hinterherzukommen“, sagt sie ebenfalls. Am Dienstagmittag waren noch rund 200 Masken auf Lager, 600 sollten noch aus Simmerath nachgeliefert werden.
Viele Auslieferungen
550 Haushalte konnte seit Donnerstag in Roetgen mit Masken ausgestattet werden. Im Schnitt erhielt jeder Haushalt drei bis vier Masken. Dazu kämen noch einmal insgesamt 1200 Masken, die an Gewerbebetriebe verteilt wurden, erläutert Diana Sories, Sachbearbeiterin im Hauptamt und zuständig für die Verteilung. Sie sagt, dass die Nachfrage immer noch da sei, es aber ein bisschen ruhiger sei als am Wochenende. Pro Trag kämen rund 110 Anfragen herein, ältere Menschen würden meist anrufen, jüngere kontaktieren die Stadt per Mail. Für Nachschub ist auch gesorgt: Morgen sollen auch nach Roetgen noch einmal 600 Masken aus Simmerath nachgeliefert werden.
Die Kosten für den Stoff müssen die fleißigen Näherinnen derweil nicht tragen. Das Geld dafür kommt von den Kommunen und Spenden. Derzeit rechnet Simmeraths Bürgermeister mit Kosten in Höhe von rund 20.000 Euro, etwas mehr als die ursprünglich kalkulierten 18.000 Euro In Absprache mit der Organisatorin der Näh-Aktion, Eva Todzey, sollen bis Donnerstag insgesamt 20.000 Masken genäht worden sein. „Danach sollen die Näherinnen auch einmal Pause machen und in das verdiente Osterwochenende gehen“, sagt Hermanns. Nach Ostern solle dann eruiert werden, wie hoch die Nachfrage nach den Masken tatsächlich noch sei. Im Namen seiner Amtskollegen spricht Hermanns den Näherinnen einen besonderen Dank aus, ebenso den Helfern, die auch am Wochenende die Masken in die Haushalte gebrach hätten. „Das ist ein Beispiel dafür, dass die Eifel, wenn es darauf ankommt, zusammensteht.“
Gefällt's? Empfehle uns weiter!