60 neue Baustellen im Bereich „Südlich Weißenborn“. Simmerather Gemeinderat beschließt Bebauungsplan.
STRAUCH Das bislang größte zusammenliegende Neubaugebiet für die Ortschaft Strauch ist auf dem Weg. Einstimmig fasste der Simmerather Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan „Südlich Weißenborn“ in Strauch. Damit können in einem treppenförmigen Bereich zwischen Auf der Hof und Breufeldstraße 60 Baustellen entstehen.
Schon 2011 beraten
Das Plangebiet erstreckt sich im rückwärtigen Bereich (von Simmerath kommend) links bzw. westlich der Kölner Straße (L246) und reicht vom Friedhof (Breufeldstraße) über die Verlängerung des Amselweges bis hin zu den letzten Häusern der Wohnstraße Auf der Hof. Bereits Ende 2011 hat der Planungsausschuss der Gemeinde erstmals darüber beraten, in diesem bisher landwirtschaftlich genutzten Bereich weitere Bauflächen zu entwickeln, doch erst im März 2015 wurde der zugehörige Bebauungsplan aufgestellt. „Vorrangig aufgrund der anhaltenden Nachfrage wird hiermit das Ziel verfolgt, im Gemeindegebiet attraktive Bauflächen zu schaffen“, heißt es in der Bauleitplanung zum Ziel des Verfahrens. Danach können im Plangebiet 60 neue Baugrundstücke entstehen, wobei die spätere tatsächliche Parzellierung auch von der Nachfrage abhängen wird. Am westlichen Ortsrand soll eine aufgelockerte Bebauung realisiert werden, wobei die offene Bauweise neben Einzel- und Doppelhäusern auch Hausgruppen oder Mehrfamilienhäuser zulässt.
Erschließung viel diskutiert
Seit den ersten Gedankenspielen für das neue Straucher Bauland wird die Frage der Erschließung fleißig diskutiert. Anfangs war für das vergleichsweise große Wohngebiet eine Zuwegung vom Knoten- und Dorfmittelpunkt Kirche/Friedhof/Sonnenstraße aus geplant, doch diese Pläne wurden rasch verworfen. Stattdessen soll die Erschließung über die Anwohnerstraßen Amselweg und Auf der Hof erfolgen, wozu der Landesbetrieb Straßen für den recht schmalen Amselweg aber eine Einbahnregelung in Richtung Baugebiet anregte. In einer Informationsversammlung der Gemeinde mit mehr als 40 interessierten Bürgern wurde jedoch einhellig der Wunsch geäußert, die Einbahnregelung in anderer Richtung, also aus dem Amselweg hinaus auf die Kölner Straße, festzusetzen.
Amselweg als Stop-Straße
Diesem Wunsch entsprach der Planungsausschuss im Herbst einstimmig, nachdem Geografin Jennifer Conzen vom zuständigen Planungsbüro Becker aus Kall die geänderten Pläne noch einmal vorgestellt hatte. Damit Verkehrsteilnehmer beim Herausfahren aus dem Amselweg die Landstraße in beide Richtungen besser einsehen können, wird hier eine Stop-Straße eingerichtet. Zudem sollen die Eigentümer der Eckgrundstücke sichtbehindernde Aufbauten und hohe Hecken in ihren Vorgärten vermeiden, wie Jürgen Förster von der Bauverwaltung erläuterte.
Weitere Anregungen aus der Bürgerversammlung, wurden zwar von den Planern und der Gemeinde aufgenommen, sind jedoch nicht Gegenstand des Bebauungsplans, der im Herbst aufgestellt und nun beschlossen wurde. So hatte die „Nachbarschaft Amselweg“ seinerzeit neben der Änderung der Einbahnrichtung eine zeitlich begrenzte, zusätzliche Zufahrt für den Zuliefer- und Bauverkehr, Einschränkungen für den Lastverkehr über 7,5 Tonnen, „in absehbarer Zeit keine weiteren Anliegerkosten für die Zufahrt zum Neubaugebiet“ und „möglichst viele verkehrsberuhigte Zonen im gesamten Gebiet“ vorgeschlagen. Diese Punkte seien jedoch erst im weiteren Verfahren zu behandeln, hatte die Verwaltung seinerzeit erläutert.
Die Kosten für die Erschließung werden im Umlegungsverfahren auf die Grundstückseigentümer übertragen, deren Wiesenland nun zu wertvollem Bauland wird.
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