In Simmerath, Roetgen oder Monschau hat sich die Politik angesichts der Coronavirus-Pandemie lange in Zweckoptimismus geübt: Die wirtschaftliche Struktur der Nordeifel mit ihren vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen und einer zuletzt vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote werde den Lockdown ohne größere Einbußen verkraften – so die Hoffnung. Doch obwohl das Handwerk seit Monaten einen Boom ohnegleichen erlebt, sprechen die Zahlen der Agentur für Arbeit mittlerweile eine eindeutige Sprache: Die Zahlen der Erwerbslosen und der Empfänger von Hartz IV steigen seit gut einem Jahr unaufhörlich an. Mehr noch: Sie entwickeln sich inzwischen merklich schlechter als in anderen Kommunen der Städteregion – allerdings ausgehend von einem niedrigeren Niveau.
Womöglich wäre die Kundenzahl des Jobcenters in der Eifel noch deutlich höher, wenn alle kämen, die auch einen Anspruch auf Unterstützung haben. Denn viele Soloselbstständige wie etwa Gastronomen scheuten nach wie vor den Gang zum Amt, sagt Geschäftsführer Stefan Graaf. Manchen sei nicht klar, dass sie ihr Betriebsvermögen keinesfalls zur Deckung des eigenen Lebensunterhaltes verwenden müssten.
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