Es ist das Zirkuszelt des Circus Amany, das farbenfroh den Höhepunkt des Tages ankündigt: Die rund 70 Jugendlichen ab 14 Jahren werden in wenigen Minuten vor Publikum in der Zirkusmanege beweisen, wie sehr sie in den vergangenen Tagen über sich selbst hinausgewachsen sind.
Durch das Konzept des Vereins zur Förderung von Integrativen Jugendcamps ist das Feriencamp ein Leuchtturmprojekt in der Region. 50 Prozent der Jugendlichen haben Handicaps. Zwölf Betreuer kümmern sich rund um die Uhr um das Wohl ihrer Schützlinge.
„Es ist das einzige mir bekannte Format, das ganzheitlich inklusiv ist“, sagt Uschi Brammertz, die Geschäftsführerin des Vereins. Ein Mädchen, das sich aufgrund ihres Handicaps nicht verbal mitteilen kann, hat für die Betreuer ein Bild gemalt. Ein paar mit einem Namen versehene Menschen, eine Wiese sowie eine große Sonne in der rechten Bildecke sind zu sehen. Es ist ein kleines Dankeschön für die schöne Zeit, das für alle sichtbar in der Mensa aufgehängt wurde.
Knapp zwei Stunden lang betreten im Abstand weniger Minuten die Artisten die Bühne. Kunststücke am Trapez werden gezeigt, gespannt beobachten die Zuschauer, wie die Jugendlichen mutig über Scherben gehen, mit Fackeln jonglieren oder auf Brettern und Leitern balancieren. Fast durchgängig ertönt für jeden einzelnen Darsteller der Applaus.
„Ihr habt für euch gesprochen. Ich bin total begeistert, was ihr alles gemacht habt. Das waren echte Erfolgserlebnisse“, sagt Michael Ziemons, der Dezernent für Soziales und Gesundheit der Städteregion Aachen, nach der Vorstellung. Dieses Mal applaudieren die Jugendlichen mit.
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